Was macht eigentlich … Herbert?

“Überall gibt’s Wege, aber bei mir sind’s Umwege.” Nach einigen Umwegen kommt Herbert Achternbusch, Extremgrantler, Maler, Filmemacher, Dichter, an diesem Wochenende in Gestalt von erstens Bild, zweitens Text, und drittens Film zurück an den See, nach Berg in den Marstall. Gewohnt hat er schon einmal ganz in der Nähe, in Ambach, dem “Grenzgebiet des Föhns”. Aber gefallen hat es ihm nicht am See: “Das Schönste am Starnberger See ist die Wasserfläche – die hat nämlich gar nichts mit dem zu tun, was außen herum ist.” Glauben wir ihm das? Kultische Verehrung genoss er damals zu Zeiten von “Servus Bayern”, “Das Gespenst”, “Bierkampf”, “Der Neger Erwin”, “Das Andechser Gefühl”. Begonnen hat er mit dem Malen, stieg dann auf das Schreiben um, landete gleich bei Suhrkamp, machte auch noch 30 Filme. Verbrannte Preisschecks. Bekam Preisgelder nicht ausbezahlt. Wurde von der FSK nicht freigegeben.
Im Marstall gibt’s ein bisschen von allem, wie gesagt:
Erstens Bilder (“Die besten Bilder sind die, die ich schnell hingeschmissen habe.” “Am Starnberger See, da malen sie doch alle besonders schön, weil sie alle meinen, dass sie was Besonderes sind. Das gemeine Volk, das gibt es doch gar nicht.”), zweitens Text: (“Ist das von mir?”), drittens Film (“In Bayern möchte ich nicht einmal gestorben sein“).


Zeug zum Bloggen: Achternbusch mit Sepp Bierbichler, in: “Servus Bayern”, Peter Kirchheim Verlag Gauting, 1977
(“Ja, gut, er ist ein guter Schauspieler. Aber persönlich ist er ein Depp.” Bierbichler dazu: “Nein, über Achternbusch will ich ganz bestimmt nicht reden.”)

Die Ausstellung, veranstaltet von “Kunsträume am See” mit dem Kulturverein Berg, mit neuen Bildern von Herbert Achternbusch im Berger Marstall wird am Freitag, den 13.2.2009, um 20 Uhr eröffnet. Um 21.30 Uhr wird das 2008 gedrehte Filmporträt „Achternbusch“ von Andi Niessner gezeigt.

Am Samstag, 14.2.2009, ist die Ausstellung von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Um 19 Uhr liest Michael Tregor, der im Cuvilliéstheater auch schon einmal den Berger Bürgermeister spielen durfte, Texte von Herbert Achternbusch. Und, weil Valentinstag ist, vielleicht auch von Karl Valentin. Im Anschluss daran sind Filme von Herbert Achternbusch zu sehen.

Am Sonntag, 15.2.2009, ist die Ausstellung von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

P.S. Dank an Katja Sebald, die Herrn Achternbusch vor kurzem interviewen durfte und uns ihren Text zur Verfügung gestellt hat.