Noch ein Highlight: Klaus Staeck in Berg

Nach dem großen Kafka-Festival erwartet Berg in diesem Herbst ein weiteres Kultur-Highlight. Die QUH präsentiert im Berger Marstall Anfang November eine große Retrospektive des Heidelberger Plakatkünstlers Klaus Staeck (geboren 1938 in Bitterfeld), der zu den wichtigsten politischen Künstlern in Deutschland zählt. Eine ähnliche (aber kleinere) Ausstellung seiner Werke war im Sommer in der Staatsgalerie Stuttgart präsentiert worden.

Das Plakat als Kunst für alle

Mit dem auf dem Bildnis von Albrecht Dürers Mutter beruhenden Motiv “Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten”, das Klaus Staeck 1971 bei einer Maklertagung auf den Litfaßsäulen in Nürnberg aufhängen ließ, begann die einzigartige Produktion des Provokateurs …

Darf man das? – Dürer als politischer Aktivist

…, die bis heute aktuell ist und die bis heute fortgesetzt wird. Stets wollte Staeck eine “Kunst für alle” schaffen, die für alle verständlich ist und sich den kapitalistischen Mechanismen des Kunstbetriebes entzieht. Staeck signiert seine Werke nicht und lässt sie in unbegrenzt großen Auflagen herstellen. Oftmals wurde versucht, seine Ausstellungen zu verbieten oder zumindest einzelne Motive verbieten zu lassen – ohne Erfolg! Staeck, der studierte Jurist, hat alle Prozesse gewonnen. Für die Berger Ausstellung hat er eigens 80 Motive aus seinem häufig umstrittenen Lebenswerk zusammengestellt und nach Berg geschickt.

Ein aktuelles Motiv: Die Digitalkonzerne als apokalyptische Reiter

Neben den Plakaten werden aus Berger Privatsammlungen auch einige Werke von Joseph Beuys zu sehen sein. Die beiden Künstler verband eine lebenslange Freundschaft. Über seine edition staeck vertreibt Klaus Staeck bis heute Multiples des vielleicht wichtigsten deutschen Künstlers der Nachkriegszeit zu einem reellen Preis.

Der junge Klaus Staeck mit Joseph Beuys, der gerade für ihn Multiples signiert {© edition staeck)

Die Ausstellung wird am Reformationstag, dem 31.10., im Berger Marstall eröffnet. Johano Strasser (angefragt), ein guter, langjähriger Freund und Mitstreiter von Klaus Staeck wird erzählen. Am 2.11. ist in Berg eine Filmvorführung der ARD-Dokumentation “Die Kunst findet nicht im Saale statt” des QUH-Gemeinderates Andreas Ammer geplant.

Das Plakat der vergangenen Ausstellung in der Stuttgarter Staatsgalerie … jetzt im Berger Marstall

Kommentieren (0)

Keine Kommentare vorhanden

Kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert *