Ganz in Rosa – Vernissage in Berg


Die Galerie

Freitag Abend hieß es wieder: Vernissage! Die kleine, feine Haleh Gallery erstrahlte in ganz neuem Licht. Die Frauen waren wieder schön, die Absätze hoch, die Häppchen fein – ganz wie es sich für eine Vernissage gehört.


Die Kunst

Die farbenfrohen (pink rules!) Bilder der iranischen Künstlerin Mahboobeh Zadehahmadi, weit davon entfernt, nur einen dekorativen Rahmen zu schaffen, riefen mit ihrer Dichtheit und dem orientalischen Element geradezu begeistertes Staunen hervor.


Die Künstlerin

Mahboobeh Zadehahmadi stammt ursprünglich aus Isafahan und studiert seit etwa 4 Jahren an der Münchener Kunstakademie. Für ihre Bilder verwendet sie eine Mischung aus unterschiedlichen Drucktechniken.


Die Bilder

Aus ihrer Heimat hat sie Holzmodeln mit traditionellen Motiven mitgebracht. Zusätzlich arbeitet sie, seit sie in Deutschland ist, mit dem Kartoffeldruck. “Die Kartoffel spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung hier”, sagt sie, “und in Deutschland gibt es so große Kartoffeln! In meinem Land sind sie ganz klein.” Aus diesen Stempeln lässt sie sehr weibliche Bilder entstehen, Bilder mit rätselhaften Frauenfiguren, die allesamt gesichtslos oder maskiert sind, oder die Kleidungsstücke ohne Menschen zeigen. Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Januar zu sehen.

Wir stellten der Galeristin Haleh Heydari Asil vorab noch drei Fragen:


Die Galeristin

QUH: Frau Heydari, was werden wir in Ihrer neuen Ausstellung zu sehen bekommen?
Haleh Heydari: In meiner zweiten Ausstellung “A Woman’s Voice” möchte ich die Entwicklung einer iranischen Künstlerin über einen Zeitraum von 16 Jahren hinweg präsentieren, in dem sie vom Orient in den Okzident übergesiedelt ist.

QUH: Wie manifestiert sich diese Ortsveränderung in den Werken Mahboobeh Zadehahmadis?
Haleh Heydari: Mahboobeh möchte diesen Ortswechsel veranschaulichen, indem sie Frauen in unterschiedlichen Kulturen darstellt. In ihren Arbeiten kombiniert sie Tradition mit modernen europäischen Stilelementen.

QUH: Betrifft Sie dieses Thema auch persönlich?
Haleh Heydari: Ich habe bei meiner ersten Vernissage bereits erklärt, dass ich eine Brücke zwischen Orient und Okzident bauen will, um durch meine Ausstellungen einen Dialog anzuregen und Verständnis füreinander hervorzubringen. Anfang der Neunzigerjahre habe ich als Restauratorin im iranischen Nationalmuseum gearbeitet. Dadurch habe ich erlebt, wie sich die Kunst in unterschiedlichen Zeitabschnitten entwickelt hat. Diese Entwicklungen resultieren aus schrittweisen Veränderungen, zu denen einzelne Künstler immens viel beigetragen haben. Maboobeh zu unterstützen, finde ich sehr aufregend, denn irgendwie gibt es mir das Gefühl, an dieser Entwicklung teilzuhaben.
QUH: Vielen Dank!

(Fotos: Höck)

Kommentieren (1)

  1. 29. November 2010 um 10:31

    Kunst auf hohem Niveau Die Haleh Gallery stellt für die Gemeinde Berg wirklich eine Bereicherung in Sachen Kunst und Kultur dar. Sie bietet fantastische Kunstwerke von außergewöhnlichen Künstlern, präsentiert von einer bezaubernden Galeristin, ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Ich für meinen Teil freue mich schon auf die nächste Vernissage.