“Ein anderes Niveau als im Bundestag” – die 5. Sitzung des Gemeinderates

Kein einziger Zuschauer interessierte sich heute für die Gemeinderatssitzung, zu der 18 Räte erschienen waren. Entschuldigt fehlten die GRe Fink (EUW) & Grundmann (QUH). Außer der Verwaltung trug nur der 2. BGM Brunnhuber (SPD) eine (rote) Krawatte. Außer der stets vorbildlich gekleideten Verwaltung erschienen nur die Vertreter der Bürgergemeinschaft sowie die GRe Brunnhuber (SPD), Adldinger (Grün), Ammer (QUH) und Haseneder (EUW) im Sakko. Der Rest des Rates war leger in Pulli und Hemd oder T-Shirt gewandet. Zu solch fundamentalen Betrachtungen gab die Tagesordnung der 5. Sitzung 2011 reichlich Anlass. Eine Sitzung, in der die fortgesetzte Diskussion um den roten Roller vor dem Landschulheim (wurde bewegt und ist zugelassen) schon zu den Highlights zählte.

Einstimmig durchgewinkt wurden alle Haushaltsbeschlüsse, die in der letzten Sondersitzung (die QUH berichtete) erarbeitet worden waren. GR Reiser stellte fest, dass so etwas “im Bundestag etwas länger dauert”. BM Monn erwiderte, dass man hier im Berger Rat auch “ein anderes Niveau pflege”.

Dann der Vortrag unseres “Lieblingsingenieurs” Ott, der wie immer kompakt und dennoch detailliert eine notwendige 600.000 € Baumaßnahme für die Wasserleitungen in Höhenrain (zwischen Neuwirt & Hochbehälter) vorstellte. Für Interessierte: Es werden 1030m PR-HD DA 250 als Pumpleitung und 610+225m GGG DN 100 – DN 150 an Versorgungsleitung verlegt. Genau deshalb sind wir in die Politik gegangen!

Sodann wurde noch (einstimmig) die Änderung des Bebauungsplan für das Kinderhaus am Biberkor beschlossen, wo im ersten Stock ein Bienenmuseum entstehen wird. Für Bachhausen wurde ein Bebauungsplan im Außenbereich hingegen abgelehnt … ja sollte denn heute gar nichts Spannendes mehr passieren?


Der Aufreger des Abends

Es bedurfte schon ganz schwerer, prinzipieller Konflikte, damit am Abend dieses denkwürdigen Tages, an dem in der Gemeinde ein Anwalt einen Mandanten verloren hatte, noch eine nicht einstimmige Entscheidung gefällt werden konnte. Es ging um den Umbau der ehemaligen Schwesternwohnheime in Kempfenhausen. Der neue Besitzer beantragte … na? … genau: FLACHDÄCHER! – Mit 15:3 Stimmen lehnte der Rat jede Flachdachlösung ab. Allerdings nicht einstimmig! 2 der 3 Gegenstimmen des Tages kamen von der QUH. GR Kaske allerdings hatte sich schon wieder von seinem (rechten) Banknachbarn GR Hlavaty, mit dem er die gesamte Sitzung regen Gedankenaustausch betrieb, zu einer anderen Meinung als der seiner Fraktion durchgerungen. Dafür gefiel GR Brunnhuber die flache Lösung (im Bild rechts).

Um 21.00 waren (einmütig) alle wieder daheim. Um 22.00 erschien hier (nach einstündiger Arbeit) der fertige Bericht.

Kommentieren (2)

  1. Kaske
    2. März 2011 um 9:38

    Mea culpa, mea maxima culpa… aber nicht wegen meines stets sehr unterhaltsamen rechten Nachbars A. Hlavaty, sondern wegen der Erkenntnis, dass inmitten von 3 Alt-Kempfenhauser Bauernhöfen direkt unterhalb des Schlosses Kempfenhausen keine Flachdächer hingehören. Außerdem habe ich mir von meiner Fraktionsvorsitzenden und meinem Parteivorsitzenden zur Linken kurz vor Stimmabgabe die Absolution erteilen lassen.

    • Elke Link
      2. März 2011 um 10:37

      Die Absolution habe ich natürlich erteilt, mein Lieber, schließlich haben wir keinen Fraktionszwang und stimmen auch mal quer ab. Ich bin nur weiterhin der Meinung, ein olles Zeltdach mit verglaster Spitze (mit nicht zu nutzendem Dachraum darunter) auf dem ehemaligen Schwesternwohnheim lässt einen alten Bauernhof keineswegs im schönsten Licht erstrahlen – und der Dachgarten hätte vielleicht noch ein wenig Grün gebracht. Durch eine geringe Erhöhung der Wand (von 6 m auf 6,70) hätte sich auch die Firsthöhe von 9,50 erübrigt.