Das nächste Unwetter war vorbei gezogen. Die Keller ausgepumpt (QUH-Gemeinderat Jonas Goercke kam gerade vom Einsatz). Deutschland bei der EM ausgeschieden. Die Gemeinderatssitzung deshalb (und wegen der kurzen Tagesordnung) eine Stunde nach hinten geschoben. Aber was München nicht geschafft hat: Zum Spiel der deutschen Mannschaft hing über dem weiterhin improvisierten Ratssaal in der Post ein kleiner Restregenbogen.
Folgen eines Unwetters über dem temporären Ratssaal
Der Bürgermeister berichtete, dass die Gemeinde einen neuen Bagger kaufen und ab 1.7. wieder für den regulären Publikumsverkehr geöffnet haben wird. Allerdings wird weiter um Terminvereinbarung gebeten.
Was viele interessiert: Es hatte eine sogenannte “Verkehrsschau” gegeben. Ergebnis: Die Gemeindegrenze von Höhenrain wird etwas verschoben, um wieder die Tempos kontrollieren zu können. Es gibt Überlegungen, die Assenbucher Straße am See als Fahrradstraße umzuwidmen und die 30er-Zone in Aufkirchen bis zur Post auszuweiten. In Kempfenhausen wird es am Milchberg eine Parkverbotszone geben.
GR Rothenfusser fragte, ob man ein Spendenkonto zugunsten der vom Unwetter betroffenen Bauern einzurichten? Der Bürgermeister hatte sich bereits umgehört: Die Bauern sprechen zwar von einem schlimmen Schlag für die Ernte, versichern aber, dass sie alleine wirtschaften können. Obendrein – erläuterte GR Friedinger, selbst Landwirt in Farchach –, dass man weder wisse, wie man solche Spenden verteilen noch wie man sie verbuchen könne, bedankte sich aber ausdrücklich für den Rückhalt in der Bevölkerung. Der Bürgermeister ergänzte: Wenn es Bedarf gebe, würde sicherlich geholfen.
Der Rest der Themen war nicht immer leicht verständlich: Es gibt Zinsen auf einem Ökokonto (nicht in Geld), Hecken dürfen (im Gegensatz zu Markisen) nicht mehr 12 cm in die Straße hineinragen (Änderung der Sondernutzungssatzung).
Außerdem braucht es ein neues Schmutzwasserpumpwerk in Mörlbach, und es gab einen Antrag für eine Kiesgrube, die schon seit Jahrzehnten in Höhenrain existiert (abgelehnt). GR Streitberger wollte sichergestellt sehen, dass die Grube auch wieder – wie es Vorschrift ist – ordnungsgemäß verfüllt wird und kein “Dreckloch” bleibt.
Dann wurde – ein Novum im Berger Gemeinderat – eine Vison wahr: nämlich vom Neurieder Planungsbüro Skorka ein Plan vorgestellt, wie man sich darauf verständigen will, wie die städtebauliche Entwicklung in der Gemeinde aussehen könnte. Städtebauliche Entwicklung Berg. Ein großes Thema, das man folgendermaßen angehen und abarbeiten will. Zuerst die Fragen:
- Wo soll Wohnbebauung entstehen und in welcher Form – wie viel überhaupt noch? Welche Potentialflächen im Innen- oder gar Außenbereich gibt es? Welche Verdichtungsmöglichkeit durch privat?
- Es werden Gewerbeflächen benötigt – wo und in welcher Dimension?
- Auswirkungen auf die Infrastruktur – Ausbau von Straßenflächen/Wasserver- und entsorgung (Grunderwerb?); Erforderlichkeit von Kindergärten, Kinderkrippen, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Seniorenwohnen, Ärzteversorgung, Erschließung neuer Flächen
- Kostenrahmen /Finanzierung auf lange Sicht – eigener Bau / Ausbau von: Feuerwehrgebäuden, KiTa, Lagerplatz, Bauleitplanung mit entspr. Gutachten, Rathaus, Brunnen – Wasserversorungsanlagen
Die Verwaltung schlägt dafür folgende Vorgehensweise vor:
- 1. Erstes Brainstorming noch vor der Pause unter fachlicher Leitung von Frau Skorka und Bauamt bezüglich der Frage „Wo wollen wir hin, was ist bereits vorhanden und welche Qualitäten gibt es und gilt es zu schützen.“
- 2. Rechtliche Beratung im Oktober durch unseren Rechtsanwalt Dr. Spieß bezüglich aller Themen rund um Bauen und Handlungsfelder der Gemeinde.
- 3. Das Ganze soll noch in diesem Jahr in einem städtebaulichen Konzept resultieren, das Frau Skorka als Diskussionsgrundlage erarbeiten soll.