RW – Regionalwerk Würmtal

Berger Strom für Berger Bürger! So lautet eine der Forderungen, die die QUH seit längerem in den politischen Willensbildungsprozess einzubringen versucht. Wir haben es zusammen mit der SPD geschafft, dass auf der Klausurtagung des Gemeinderats bereits über das Thema gesprochen wurde, allerdings steht die derzeitige “Regierung” von Berg einer Energieversorgung in Gemeindehand reserviert gegenüber. Anders in den Würmtalgemeinden, wo man einerseits vorhat, sein Stromnetz zurückzukaufen, und – auch ohne groß eigenen Strom zu produzieren – ein Regionalwerk gegründet hat, das Strom anbietet. Ein Wechsel zum RW (Regionalwerk Würmtal) ist – für jedermann – denkbar einfach und dazu kommt: Es ist billiger als bei der EON. (Es ist sicherlich nur ein Zufall, dass ausgerechnet die drei Würmtalgemeinden, die einen weiblichen Bürgermeister haben, sich zu dem Regionalwerk zusammengeschlossen haben).


Heinz Leo Geurtsen, Geschäftsführer Regionalwerk Würmtal

Seit dem 2. April kann man einfach anrufen, hingehen, sofort unterschreiben und Kunde werden: Die Gemeinden Gauting, Krailling und Planegg haben mit ihrem Partner, den SWM, das Regionalwerk Würmtal gegründet und bieten nun Strom an – konventionellen Strom oder zertifizierten Ökostrom aus norwegischer Wasserkraft.
Wir haben den Selbst-Test gemacht: Erst in der neu eingerichteten Gautinger Geschäftsstelle angerufen. Nett wurden alle Anfangsfragen beantwortet. Empfehlung: “Kommen Sie doch mit der S-Bahn nach Gauting, wir sind direkt im Bahnhofskiosk.” So machen wir’s.


Noch etwas improvisiert, aber voll funktionsfähig: Die Geschäftsstelle des Regionalwerks im S-Bahnhof Gauting

Gerade wird noch ein Kundengespräch geführt, wir sind als nächste an der Reihe. Nach uns kommen noch zwei Interessenten. Rasch wird anhand der mitgebrachten Stromrechnung ausgerechnet, wie sich der RW-Preis dazu verhalten würde. Bei uns – je nach Stromart – 145 bis 182 € günstiger, bei einem Jahr Preisstabilität. Vier Tarife sind im Angebot. Die Beratung ist zügig und sachkundig – Herr Geurtsen hat bereits das Regionalwerk Bodensee mit aufgebaut und war dort alleiniger Geschäftsführer.

Die Vergleichspreise: Bei der Eon kostet die Kilowattstunde zukünftig 25,37 Cent, beim Regionalwerk sind das gut 10% weniger: 22,87 Cent. Will man den zertifizierten Ökostrom unterstützen, ist der immer noch 2 Cent billiger als der normale Eon-Strom: 23,37 Cent. Lediglich der Grundpreis liegt ca. 5 €/Jahr höher. Ganz wichtig: Außerdem unterstützt man mit dem Gewinn, den das Regionalwerk wohl machen wird, die Investitionen in der Gemeinde und kann z.B. auch gezielt die Förderung erneuerbarer Energien unterstützen. Eine klassische win-win-Situation. Rätselhaft, wieso eine so energiebewusste Gemeinde wie Berg nicht längst etwas Ähnliches plant (oder sich daran beteiligt).

Wer diese oder andere Fragen stellen, gleich einen Antrag unterzeichnen oder sich kompetent beraten lassen will: Für den morgigen Mittwoch hat die SPD, die in Energiedingen regional meist einen ähnlichen Standpunkt vertritt wie die QUH, Herrn Geurtsen, den Geschäftsführer des Regionalwerks, nach Berg eingeladen: Um 20 Uhr spricht er im Höhenrainer Altwirt. Mit dabei: Gerd Mulert von der Energiegenossenschaft Fünfseenland, die Interesse an der Solaranlage in Höhenrain bekundet hat.