Die Maifeier aus Bachhausen verdient es, dass wir noch etwas weiter über sie berichten … vom Wunder des Gelingens und des kleinen Makels.
Es begann pünktlich um 13 Uhr …
… zuvor hatte zwar die Höhenrainer Burschenschaft Rechte angemeldet …
… die Krone gehörte allerdings beim Tanz den Bachhauser Madeln und Burschen …
… es folgte die Dankesrede mit der Nachdichtung der aufregendsten Nacht bei der Wach:
Mit freundlicher Genehmigung präsentieren wir hier noch einmal die wunderbare Passage vom heldenhaft verhinderten Maibaumklau aus dem Bachhauser Festgedicht, das Oberbursch Franz Schaller und Obermadl Katharina Demmler verlasen:
Grod a moi 4 Dog hods dauert
Do ham Diebe auf unsern Baam glauert.
A bor Allmannshauser und Berger san in d’Wachhüttn neimaschiert
Stein si an d’Bar, reden, trinken – ganz ungeniert.
Kemma dann auf die Idee
A Saufspui war jetzt schee.
Da Jakob und Wilke deana wacha
Und natürlich bei solche Spiele a mitmacha.
Koana von de 2 schöpft Verdacht,
dawei ham de Besucher statt pinkeln den ganzen Holzstapel wegbracht.
Damit war da Weg frei
Und außn Versteck eilen die anderen Burschen und Madeln herbei.
An Bulldog schiam sie übers Feid
Zum Baam davo trong hod die Kraft gfeid
Aber sie braucha ned lang nochdenga
Weil mia so freindlich warn und erna unseren Baamwong schenga
Sie nehma den Baamwong und scho geht’s dahi
Zeitgleich kriagt da Jakob in da Wachhüttn weiche Knie
Wia er schaut ob da Baam no do is
Traut er im ersten Moment seine Aung ned, des is gwies
Doch beim 2. Moi hischaun is klar
Do is koa Baam mehr wo er moi war
Da Jakob rennt bei da Tür naus wia von da Tarantel gstocha
Sei Herz duad wuid pocha
Beinah war er wie da Superman gflong
De andern ham an Baam grod zum Bullog zong.
Inzwischen hod si a da Wilke aus seiner Schockstarre befreit,
und is dem Jakob hinterher geeilt.
Im letzten Moment legt da Jakob sei Hand aufn Baam, schreit „Da Baam bleibt do“
Und ned nur er war darüber froh.
Ungeklaut steht er in Bachhausen
Nur einen Makel hat der Baum: Ihm fehlen zwei Zunftzeichen, die beim letzten Mal noch daran hingen … Zeichen für die in unserer Gemeinde stets bedrohte lokale Wirtschaft. Für die können allerdings die Burschen und Madln nichts. Hier ist die lokale Politik gefordert. Ein nachdenklich machender Moment … aber weiter ging es mit der Feier …
Die Burschen plattelten ihre Schuhe …
… die Madeln schwangen ihre Dirndl …
… dann ging es munter ab zum Festzelt …
… wo befreundete Burschenschaften (hier Allmannshausen) mit Ehrentänzen glänzten …
… man war froh, in diesem schönen Flecken Welt zu leben (Blick nach Aufkirchen) …
… wo so schön gefeiert werden kann (Allgäu-Power-Foto: Peter Kreisl, alle anderen: QUH).