Für den Berger ist es eine Selbstverständlichkeit … für die Millionen Bayern-Touristen nicht: Sie strömen in die Königsschlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof und malen sich aus, wie Ludwig der II. durch diese Hallen gewandelt sein könnte … dabei war Ludwig eigentlich ein Berger Bua und wohnte zumeist ganz woanders und etwas bescheidener bei uns am See.
Alte Postkarte von Schloß Berg mit nich ganz korrektem Mond (Privatsammlung Berg)
Von Kindheit an war für König Ludwig II. das kleine, unscheinbare Schloß in Berg, an dem mittlerweile die Türme abgebaut wurden (was schon Oskar Maria Graf sehr bedauert hat), sein Hauptaufenthaltsort. Hier verbrachte er seine Sommer. Hier lebte er die meiste Zeit seines Lebens, feierte legendäre Feste, liebte seine Pferdejungs. Hier kam er ums Leben. Mit dem Satz “In Schloß Berg verlebte Ludwig die sonnigste und düsterste Zeit seines Lebens” (Luise von Kobell) wirbt nun eine Ausstellung, die am Sonntag fern von Berg im Maierhof von Kloster Benediktbeuern eröffnet hat. In der Ausstellung wird möglich, was sonst unmöglich ist: die Räume von Schloß Berg zu “besichtigen”. Da das Schloß Berg sich als letztes noch im Privatbesitz der Wittelsbacher befindet, ist es seit über hundert Jahren nicht mehr zugänglich.
Schloß Berg Ausstellung auf Schloß Benediktbeuern
Schade, dass die Berger bis nach Benediktbeuern fahren müssen, um endlich einmal ihr berühmtestes Gebäude besichtigen zu können. Aber ein Ausflug ist ja auch etwas schönes. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte von Schloß Berg, bietet einen Einblick in die Räumlichkeiten und schildert die dramatischen Ereignisse, die sich hier abgespielt haben.
Kuratiert wurde die Ausstellung von dem Ludwig II. Spezialisten Alfons Schweiggert. Am 24. Juni wird er auf einer Podiumsdiskussion in Berg (Katharina-von-Bora-Haus) auftreten. Die Ausstellung ist Dienstag und Samstag von 13-17 Uhr und Sonntags von 11 – 17 Uhr geöffnet. Wir kommen auf sie zurück.