Von den vielen Schönheiten Bergs ist der Schwarzweiher – südlich von Allmannshausen versteckt im Wald gelegen – die unbekannteste und geheimnisvollste. Jetzt ist der düstere Ort am Höllgraben zum Objekt einer Kunstaktion geworden.
Versteckt und rätselhaft: der Berger Schwarzweiher
Nur wenige Berger kennen den Schwarzweiher. Er eignet sich nicht zum Baden, er liegt abseits der gern genommenen Spazierwege rechts im Wald versteckt neben der Straße in die Nachbargemeinde Münsing. Nicht einmal Pilze gibt es in diesem düstersten Teil von Berg. Es ist ein melancholischer, abgeschiedener Ort in der Millionengemeinde. Nur im Winter spielen manchmal einige Sibichhausener hier mit dem Eisstock. Ein Rückzugsort: Naturschützer wissen, das hier einer der letzen Lebensräume einer seltenen Spezies ist: des Schwimmkäfers Graphoderus bilineatus und seines in Bayern bisher als verschollen eingestuften Kollegen Graphoderus austriacus.
Bergs dritte Bürgermeisterin Elke Link macht hierhin seit zwei Jahren fast täglich einsam einen Spaziergang. Irgendwann hat sie angefangen, immer von der gleichen Stelle am Ufer ein Photo des dunklen Gewässers zu machen, in dem sich – immer anders – der Himmel spiegelt. Immer von der gleichen Stelle, immer schnell und absichtslos. Schon über ein Jahr lang veröffentlicht sie Dutzende dieser Bilder digital unter dem Hashtag #purposelesswalking (zielloses Gehen) und hat sich mit ihrem Blick in die Tiefe eine kleine Fangemeinde erarbeitet. Das Ergebnis ihrer Spaziergänge ist halb Heimatkunde, halb Konzeptkunstwerk und ein geglückter Versuch, das Vergehen der Zeit in Photos festzuhalten. Ein Quadratmeter eines unbekannten Weihers, in dessen schwarzen Wassern sich das Wetter, der Himmel und die Jahreszeiten spiegeln.
Der Schwarzweiher und wie die Zeit vergeht (Bilder zum Vergrößern anklicken)
Es ist nicht die erste Ausstellung von Elke Link an diesem Platz. Bei ihrer letzten Aktion hatte sich die Fraktionsvorsitzende der QUH noch schamhaft hinter dem Namen Josef Wagner versteckt. Aber diesmal waren die Photos wohl zu persönlich, um sich hinter einem Pseudonym zu verstecken.
Vernissage der Ausstellung, die bis Ende November im Berger Rathaus zu sehen sein wird, ist am Sonntag kurz Sonnenuntergang um 18 Uhr. Einführende Worte wird Pfarrer Johannes Habdank sprechen. Oder wie es hier im Blog bereits hieß: “Es gibt hypnotische Bilder eines magischen, verborgenen Ortes in Berg, dazu Wein und Brot und Bier und Salzbrezeln.”
das mit keine Pilze stimmt nicht,
aber nicht weiter sagen ?