Eine Frau, eine Vision – die Bergerin Kitty Bothe-Hufnagel beschließt vor zehn Jahren, eine eigene Tanzschule zu gründen, Schwerpunkt Moderner Tanz. Mit 20 Schülerinnen startet die vierfache Mutter 2007. Am Ende des ersten Jahres hat sie bereits 80 Schülerinnen und Schüler, die Bandbreite der angebotenen Kurse reicht von Ballett bis zur brasilianischen Tanzform Capoeira, die aus dem Kampfsport kommt. Anlässlich des 10. Geburtstages von neues tanzen gab es vier Aufführungen in der Starnberger Schlossberghalle.
Die Gala am Samstag (Foto: Andreas Huber)
Heute, 2017, zählt die Tanzschule neues tanzen in der Starnberger Moosstraße 500 Mitglieder. 20 Tanzlehrer arbeiten hier. Und die komplette Familie ist dabei – die Töchter Madeleine, Sophie, Marie und Philine tanzen, Ehemann Oliver ist für die betriebswirtschaftlichen Belange und für die Aufführungstechnik zuständig.
Die ganze Familie auf der Bühne: Kitty Bothe-Hufnagel mit Ehemann Oliver und ihren vier Töchtern
Kitty Bothe-Hufnagel ist mit der Tanzschule zur Institution avanciert. Das Erfolgsgeheimnis? Ihre tänzerische und didaktische Begabung. Alles wirkt spielerisch und leicht. Dass hinter jedem Kurs eine klare und pädagogisch ausgeklügelte Struktur steht, ahnt man als Zuschauer, wenn man denjenigen zusieht, die seit vielen Jahren dabei sind. Das Niveau der jungen Tänzer ist atemberaubend. Nicht umsonst zählt neues tanzen zu den wenigen Schulen, die zu „Junger Tanz Bayern“ eingeladen werden. Hier messen sich einmal im Jahr die besten Tanzschulen Bayerns im Münchner Gasteig. Einige ihrer Schülerinnen haben sich zu einer professionellen Tanzausbildung entschlossen und arbeiten bereits bei neues tanzen als Lehrerinnen.
Umjubelt: Jugendliche Tänzerinnen in der Schlossberghalle
neues tanzen spielt im gesellschaftlichen Leben Starnbergs und Umgebung eine besondere Rolle – hier treffen sich Kinder im Alter zwischen drei und 20 Jahren aus rund 400 Familien. Es entstehen lebenslange Freundschaften, die auf einer gemeinsamen Leidenschaft beruhen, dem Tanz. Neues tanzen ist aus dem Leben vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Viele Schülerinnen und Schüler verbringen im „Headquarter“ in der Moosstraße einen Großteil ihrer Freizeit, bis zu 15 Stunden tanzen einige hier.
Im Scheinwerferlicht (Foto: Andreas Huber)
Wer das Glück hat, während eines Aufführungswochenendes einmal hinter die Kulissen der Starnberger Schlossberghalle zu schauen, ist gerührt und überwältigt – hunderte von Kindern halten sich hier auf, lachen, üben, tanzen, schminken sich, machen sich gegenseitig Frisuren, warten stundenlang auf ihre Probeneinsätze und Auftritte. Die Stimmung ist ausgelassen – Festivalstimmung.
Standing ovations vom und für das Publikum. Links im Bild: Kitty Bothe-Hufnagel
Anlässlich des 10. Geburtstages von neues tanzen gab es vom 16. bis zum 18. März vier Aufführungen in der Starnberger Schlossberghalle. Den Auftakt bildete am Donnerstagabend gleich eine Zusatzvorstellung – sie musste noch eingefügt werden, weil die Karten für die ursprünglich angesetzten Aufführungen nach wenigen Stunden komplett ausverkauft waren. Bis Samstag Abend waren rund 1700 Zuschauer dabei. Die Tänzerinnen und Tänzer zeigten in drei verschiedenen Programmen ihr Können: Modern Dance, HipHop, Breakdance oder Ballett, ausgeklügelte Choreografien, phantasievolle Kostüme, mitreißende Musik und Licht – die standing ovations bei der Abschluss-Gala am Samstag Abend waren verdient!
(Wir danken unserer “Gastkorrespondentin” Susanne Nunn sehr herzlich für diesen schönen Bericht. Auch alle Fotos, so nicht anders vermerkt, sind von ihr.)
Kitty bekam übrigens auf der Bühne noch eine hinreißende Torte von Melitta Schmid aus Farchach, deren Töchter bei Kitty tanzen und die die allerschönsten Motivtorten backt:
Eine Torte von Melitta (Foto: Sophie Hufnagel)