Die zahlreichen – wegen der Mückenplage – erschienen Besucher mußten fast eine Stunde warten, eh für sie die Sitzung begann. Der Gemeinderat hatte nicht öffentlich etwas zu besprechen … irgendetwas bei dem Herr Teymurian anwesend sein durfte. Dann ging es aber richtig und wichtig los: Seeanbindung, Sozialwohnungen, Mückenplage – Berg soll besser, schöner, erschwinglicher werden!
Für die gut 3-stündige Sitzung gab es – anläßlich des Valentinstages – für jeden Gemeinderat 2 Stück Konfekt als Wegzehrung vom Bürgermeister (hier nach der Verspeisung)
Gleich drei Projekte, an deren Lösung kaum mehr jemand geglaubt hatte, standen im Mittelpunkt der Sitzung: Zunächst verkündete BGM Monn, dass es auf der eigentlich brachliegenden Wiese neben dem Schloß Berg – dort wo auf Antrag der QUH ein Seezugang für die Bürger entstehen soll – ein Treffen mit den zuständigen Stellen und Ämtern gegeben habe. Bei dem Ortstermin habe es sich – im Beisein von Elke Link (QUH) herausgestellt, dass die scheußliche, unfunktionale Betonmauer, von der sich niemand – auch Schloßhotelwirt Erich Hirt nicht – erinnern kann, wer sie eigentlich wann und wieso gebaut habe, ziemlich sanierungsbedürftig ist. Die Schlösser- und Seenverwaltung, der das Grundstück zur Hälfte gehört, habe weder die Mittel noch das Interesse, den mißlichen Zustand zu beenden, würde aber der Gemeinde das Grundstück kostenneutral vermieten, wenn diese die Verkehrssicherung übernehmen würde. Einem bürgerfreundlichen Ausbau, einer Seeanbindung von Berg, steht also nun (hoffentlich) nichts mehr entgegen.
Die Mauer muß weg! Kein Seezugang in Unterberg
Auf wiederholten Antrag der QUH sind für Planungskosten für die Umgestaltung des Seegrundstücks Gelder in Haushalt vorgesehen. Die Gemeinde will nun Vorschläge unterbreiten und tatsächlich einen Planer beauftragen. Es ist daran gedacht, an dieser vielleicht schönsten Stelle Bergs einen naturnahen Seezugang wiederherzustellen: Einen Platz zu schaffen, wo man mit einer Flasche Rotwein oder einem Becher Holundersaft den Sonnenuntergang genießen und dabei die Beine im See baumen lassen kann. Zumindest bei der QUH-Fraktion löste diese Nachricht sofort Sommergefühle aus. Zuerst hatten wir vor gut 2 Jahren diese wichtige Verbesserung der Berger Infrastruktur ins Gespräch gebracht: http://quh-berg.de/schoener-zum-see-1022404915/
Ein anderes wichtiges Projekt sprach GR Hlavaty (CSU) an: Er wollte sichergestellt wissen, dass – falls es zum Bau von sozial zu nutzenden Wohnungen in Aufhausen komme – diese auch Berger Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Auch wolle er wissen, ob es sinnvoll sei weiter mit dem Verband Wohnen zu arbeiten, was offenbar nicht alle Gemeinden tun. BGM Monn versicherte, dass natürlich zuerst Berger Bürgerinnen und Bürger für solche Wohnungen in Betracht kämen. Darunter können – nach der Anerkennung – auch ehemalige Asylbewerber zählen.
Dann das andere Ur-Problem der Gemeinde: die nach Hochwasserlagen auftretende Mückenplage, die teilweise so schlimm geworden ist, dass Menschen aus den betroffenen Gebieten wegziehen mußten. Besonders GR Kalinke (QUH) hatte sich in der Vergangenheit erneut für dieses alte QUH-Thema stark gemacht, dass der Bürgermeister für eher nicht existent hält. Unvergessen die Aktion, eine Gemeinderatssitzung zum Thema bei demonstrativ geöffneten Fenstern abzuhalten: Schon 2011 ging es im GR bei dem Thema hoch her: “Demonstrativ hatte BM Monn nach dem QUH-Artikel vom Tag die Türen des Sitzungssaales für den Tagesordnungspunkt “Mücken” öffnen lassen.” http://quh-berg.de/die-so-genannte-mueckenplage-29763170/ .
Der Ursprung der Plage: das Hochwasserrückstaugebiet im Wald zu Münsing (Foto: Höck)
Diesmal ging es weitaus sachlicher zu. Der Mückenbekämpfungsexperte Matthias Galm, der allerdings erst nach wiederholten energischen Nachfragen von GR Kalinke geladen worden war, erläuterte dem Rat und den Zuhörern, das die Überschwemmungsmücke sich – anders als die Hausmücke – besonders schnell entwickle und besonders weit verbreite. Das natürliche Protein BTI müsse deshalb in einem eng umrissenen Zeitraum nach einer Überschwemmung flächendeckend ausgebracht werden. Ob dies in dem gut 5 qkm großen Gebiet ohne Hubschrauber möglich sei, bezweifelten viele Räte. GR Reiser (BG), selbst Hubschrauberpilot, konnte daran nichts Schlimmes finden. GR Sewald (EUW) hielt eine seiner längsten Reden im Gemeinderat und erläuterte, dass die Renaturierung des Hochmoores ja durchaus gewollt sei, dass der Wald die Feuchtigkeit hier wie ein Schwamm aufsauge und dass es durchaus nicht damit getan sei, die Schleuse zu öffnen, weil ein Großteil des Wassers auch langsam über den Allmannshauser Höllgraben zum See hin langsam absickere.
Auch wenn (man verzeihe den Kalauer) die Ratlosigkeit im Rat bei diesem Thema erhalten blieb: zumindest wurde ein Begehung des Gebietes samt Bürgermeister, Harald Kalinke und dem Biologen Galm vereinbart, die zu einer Art “Machbarkeitsstudie” und einem Kostenvoranschlag führen sollte, auf Grund dessen man dann weiter entscheiden könne. Die Hoffnung stirbt zuletzt (nur die Mücken sind noch langlebiger).
Zwischen Bürgermeister und Harald Kalinke fehlt das Komma?!
Oder wisst ihr was, was wir noch nicht wissen?
Viele Grüße
Melitta
Danke 🙂