Das Kunstwerk des Monats Januar: George E. Todd

„Sich ein Bild machen, eine Anschauung haben, macht uns zu Menschen – Kunst ist Sinngebung, Sinngestaltung, gleich Gottsuche und Religion.“ Dieser Satz von Gerhard Richter steht im Jahr des Reformationsjubiläums über der Veranstaltungsreihe Kunstwerk des Monats. Der Januar wird traditionell einem verstorbenen Künstler gewidmet. Heute Abend werden drei Bilder des Fotografen George E. Todd präsentiert.

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George Todd (fotografiert von Flo Hagena)

„One Life and two others“, so hatte George E. Todd die große Ausstellung zu seinem neunzigsten Geburtstag überschrieben. Nach seiner eigenen Einschätzung hat er mindestens drei Leben gelebt: 1925 in Grimsby in England geboren, absolvierte er zunächst ein Kunststudium in London, das jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ein abruptes Ende fand. Bei der Royal Airforce entdeckte er seine Liebe zur Technik und arbeitete auch nach dem Krieg weiter in einem Forschungslabor. Weniger bekannt ist seine Karriere als Motorradrennfahrer in den Fünfzigerjahren. 1972 kam George E. Todd nach Deutschland, wo er bei der DLR in Oberpfaffenhofen über viele Jahre mit Weltraumforschungsprojekten beschäftigt war. Ebenso lange lebte er mit seiner Frau Pat in Hochstadt. Seit 1990 widmete er sich ganz der Fotografie – und zwar ausschließlich der analogen Fotografie. Seine Leidenschaft galt dem Mittel- und Großformat. Seine Fotos waren in mehr als sechzig Ausstellungen zu sehen und wurden in zahlreichen Bildbänden veröffentlicht. Für seine künstlerische Arbeit wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geadelt, unter anderem mit der Aufnahme in die Deutsche Gesellschaft für Photographie. Im Juli 2015 starb er im Alter von 91 Jahren.

Heute Abend – wie an jedem zweiten Mittwoch des Monats – wird das Kunstwerk des Monats um 19.30 Uhr im Rahmen eines kleinen Empfangs im Katharina-von-Bora-Haus am Fischackerweg 10 in Berg präsentiert. Gastgeber ist wie immer Pfarrer Johannes Habdank, kuratiert wird die Reihe der evangelischen Kirchengemeinde Berg und des Kulturvereins Berg von Katja Sebald, die Gemeinde Berg fördert sie.