Und noch eine Neuwahl: Peer Breier aus Höhenrain, 20 Jahre alt, Student Umweltingenieurwesen ist seit ein paar Wochen der neue JuSo Bezirksvorsitzender(Starnberg). Peer, der bald auch über die mögliche große Koalition mit abstimmen soll, gab es uns ein Interview zu seiner Wahl und seinen Zielen:
QUH: Peer, herzlichen Glückwunsch zur Wahl des 1. Vorsitzenden! Wie kamst Du zur Politik und zu den JuSos?
Peer: Vielen Dank! Es ist eine große Ehre für mich Vorsitzender der Starnberger Jusos sein zu dürfen. In der elften Klasse habe ich viel darüber nachgedacht, wie die Gesellschaft eigentlich funktioniert und was ich persönlich verändern will. Zu dieser Zeit habe ich auch verschiedene Bücher wie „Schöne neue Welt“ oder „Animal Farm“ gelesen, die viele Fragen in mir wachgerufen haben. Zwar hatte ich oft in der Zeitung oder im Fernsehen sehen können, was „die Politiker“ entscheiden, aber die Unterschiede in der Arbeit der Parteien waren mir ziemlich fremd. Also habe ich mir kurzerhand die Parteiprogramme durchgelesen, soweit ich sie im Internet finden konnte. Die Entscheidung fiel dann leicht aus. Allerdings wusste ich nicht, was mich bei einer Mitgliedschaft erwartet. Ich habe mich dann einfach für die einjährige Mitgliedschaft zum Austesten bei der SPD angemeldet. Um ehrlich zu sein habe ich zum ersten Mal von den Jusos gehört, als ich schon SPD-Mitglied war und mich dann plötzlich der damalige Vorsitzende der Starnberger Jusos Christian Winkelmeier als Neumitglied angeschrieben hat. Seitdem bin ich fasziniert davon, wie viele Möglichkeiten es gibt mitzuwirken und dieses Land auf politischer Ebene zu verbessern.
QUH:: Was machen junge Politiker anders als die Alten?
Peer: Meiner Einschätzung nach sind die jungen Politiker idealistischer als die erfahrenen Alten. Die jungen Wilden sind mit der Situation an sich oft nicht zufrieden. Deswegen soll ganz viel verändert werden, ohne wenn und aber. Ältere Politiker nutzen die Politik manchmal eher für ein bestimmtes Thema oder ein konkretes Projekt, während jüngere Politiker eher die Idee der Partei an sich verkörpert sehen wollen. Bei den Jusos kann ich das bei Versammlungen beobachten, bei denen auch die älteren SPDler dabei sind. Die Jungen wollen keine Kompromisse und setzen eher auf harte und klare Positionen. Die Ruhe und Besonnenheit von den älteren Politikern, wie dem Starnberger Landtagskandidaten Tim Weidner oder auch der Parteispitze, wie Frank Walter Steinmeier habe ich mit der Zeit sehr zu schätzen gelernt. Denn mit einer „auf-biegen-und-brechen-Haltung“ erreicht man am Ende meist nicht viel. Wir brauchen einfach die Zusammenarbeit der Generationen in der Politik. Die Jungen, mit frischen Ideen und Tatendrang und die Älteren, die aufpassen, dass der Laden läuft und die Jungen sich nicht selbst zerstören.
QUH: Welche Ziele hast Du als neuer Bezirksvorsitzender für den Landkreis? Gibt es auch Ziele für die Jugendlichen in Berg/Höhenrain?
Peer: Ein besonderes Ziel von mir ist, die Jusos noch mehr zu dem zu machen, was mir damals bei meinem ersten Treffen mit ihnen so gut gefallen hat. Eine Gruppe, in der diskutiert wird. In der alle Meinungen vertreten werden dürfen und wo auch utopische Lösungsvorschläge für die Gesellschaft einmal durchgedacht werden können. Es soll bei uns nicht nur um Politik gehen, sondern es soll auch ein Gemeinschaftsgefühl herrschen. Dabei denke ich für die Zukunft an Projekte, wie unser Hüttenwochenende Anfang August oder die Berlinreise für das Deutschlandfest. Außerdem möchte ich die Jusos auch bei Schülern bekanntmachen….. Berg und Höhenrain sind meine Heimat, die ich im Landkreis natürlich am besten kenne. Für Berg habe ich schon einige Ideen, wie man die Jugendlichen erreichen könnte. Dabei werde ich vor allem auf Zusammenarbeit mit den anderen Jugendorganisationen, wie die JU oder auch Kalb (Anm.:die junge QUH) setzen. So wollen wir Jusos uns darum bemühen das Interesse an Politik zu stärken und nicht einen selbstzerstörerischen Kampf mit anderen Parteien zu führen.
QUH: Willst Du zukünftig auch in irgendeinem Parlament, z.B. Gemeinderat aktiv werden?
Peer: Wollen tue ich auf jeden Fall, doch muss ich mich sehr auf mein Studium in München konzentrieren. Für einen solchen Posten sollte man regelmäßig in der Region unterwegs sein und immer am Ball bleiben, was die aktuellen Probleme oder Projekte angeht. Das könnte ich im Moment nicht immer garantieren, weil ich die meiste Zeit in München verbringen muss. In Zukunft schließe ich eine solche politische Tätigkeit aber keineswegs aus.
Peer vielen Dank für das Interview.