Die “Sendung mit der Maus” wird heute 50 Jahre … seit 50 Jahren erklingt jeden Sonntag Vormittag dazu die gleiche unverwechselbare Titelmelodie, die der Berger Komponist Hans Posegga damals komponiert hat – ungefähr zu der Zeit, als er nach Berg gezogen war, wo seine Frau Astrid heute noch wohnt.
Der Berger Komponist Hans Posegga mit seiner Familie, den Töchtern Susanne & Silvia sowie seiner Frau Astrid (1974)
Hans Posegga (1917-2002), damals ein viel beschäftigter Filmkomponist, gewann 1971 einen Wettbewerb, den der WDR für die “Maus”-Titelmelodie ausgeschrieben hatte. In seinem Haus in Assenhausen zieren die Noten der Melodie sogar das schmiedeeiserne Treppengeländer. Aber natürlich hat Hans Posegga nicht nur dieses eine Lied geschrieben. Auf der Webseite, die seine Familie eingerichtet hat, sind insgesamt 986 (!) Kompositionen aufgelistet, darunter Jazzkompositionen, ein Klavierkonzert (im Auftrag des BR), ein Oratorium und auch Kompositionen wie “Die seltsamen Träume des Don Quichotte” für 4 Fagotte, das dringend einmal wieder aufgeführt gehört. Viel davon Filmmusiken. Den Älteren unserer Leser könnten sich noch an den damaligen “Straßenfeger”, die Fernsehserie “Der Seewolf” mit Raimund Harmsdorf, erinnern, zu der der Berger Hans Posegga ebenfalls die Musik komponiert hat:
“Der Seewolf” klingt wie Berg (Zum Anhören das Bild anklicken)
Zurück zum Evergreen – Hans Posegga hat die Entstehung der Maus-Melodie folgendermaßen beschrieben:
“Die Frage, warum ich gerade dieses Thema favorisiert habe, beantworte ich wie folgt: Den richtigen Ton im richtigen Moment bringen! Darin liegt die große Verantwortung! …
Entstanden ist die Musik durch intensive Arbeit am Schreibtisch und zahllose Experimente am Klavier. Ich wollte für eine Kindersendung ein ernsthaftes solides Thema schaffen und nicht kindlich, kindisches Getue. Kinder haben ein Gefühl dafür, was sie ernst nimmt und was Firlefanz und Albernheiten Sind. Das ist der Geist der Sendung mit der Maus.
Was den Zeitgeist angeht, so möchte ich darauf hinweisen, dass in dem Thema eine “Blue Note” enthalten ist. Das ist ein wesentlicher Bestandteil der Spirituals von den Baumwollfeldern. Der letzte Knick ist der Knick in den schönen Dingen dieser Welt. Es ist das Bewußtsein, dass alles Schöne einmal enden wird.”
Hans Posegga (hinten) im Trixi-Tonstudio mit dem Maus-Zeichner Friedrich Streich und einem Tonmeister (1979)
Die Webseite mit viel interessanten Geschichten über Hans Posegga finden Sie hier: http://www.hans-posegga.org . Einen Radiobeitrag über das Werk von Hans Posegga mit einigen Tonbeispielen hier: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-tonart/audio-wie-klingt-die-maus-100.html … (Dank an Astrid Posegga für die Genehmigung zur Verwendung der Photos).