112

Bewegende Abschiede, spannende Wahlen, feuchte Augen: ein langer Abend rund um die 112 bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Berg.

1. Vorstand Toni Lidl

Trotz des umfangreichen Programms sollte die Berichterstattung des Vorstands, des Kommandanten, der Kassenwartin sowie der Jugend- und Kinderfeuerwehr auf Wunsch ablaufen wie gewohnt. Ganze vier Stunden dauerte der Abend, der geprägt war von Emotion.

 

Wie allgemein bekannt, sind die Feuerwehren aufgeteilt in den Feuerwehrverein mit dem 1. und dem 2. Vorstand der passiven Mitglieder und Förderer. Die aktive Mannschaft untersteht dem 1. und 2. Kommandanten. Anton Lidl jun. begrüßte als noch-amtierender 1. Vorstand die Gäste und berichtete über Aktivitäten, Mitgliederentwicklung und die Planung für 2019. Vom Stolz auf die ungewöhnlich starke Präsenz in den sozialen Medien über den Erlebnistag, Ausflüge, das Eisstockturnier der fünf Ortsfeuerwehren (“Wir haben Platz gemacht – für alle anderen!”) bis zur Überarbeitung der Datenschutzordnung ließ Toni Lidl das Jahr Revue passieren. Die Mitgliederzahlen sind bei leichten Verschiebungen konstant.

 

 

 

 

 

Toni dankte seinem Stellvertreter Philipp Mehlich und verteilte an viele weitere Helferinnen und Helfer Blumensträuße und Gutscheine – “für ein besonders schönes Café in Starnberg”. Unter lautem Applaus verabschiedete sich Toni Lidl nach zehn Jahren als 1. Vorstand der Berger Feuerwehr. Er selbst bekam eine Feuerwehraxt als Abschiedsgeschenk.

 

Kommandant Tobias Völkl

Kommandant und Kreisbrandmeister Tobias Völkl-Mirlach erstattete im Anschluss seinen Bericht, bei dem er aus Zeitgründen nur auf die wichtigsten Punkte einging. 112 (!) Einsätze hatte die FFW Berg in diesem Jahr – inklusive 16 Einsätze des First Responders. 6 Personen wurden gerettet, ein Mensch konnte nur noch tot geborgen werden. Ungewöhnlich große Einsätze gab es bei den Bränden in Leoni, im Mantel und in einem Privathaus in der Berger Ortsmitte. Der Durchschnitt lag bei 2,15 Einsätzen pro Woche. Besonders erwähnte Tobi Völkl die vielen Übungen und Ausbildungsstunden, die in der Berger Wehr investiert wurden. Sein Wunsch an die Gemeinde wäre ein hauptamtlicher Gerätewart für die Berger Wehren.
Tobi Völkl bedankte sich bei seinem Stellvertreter Florian Knappe und entschuldigte sich bei Rupert Monn, nicht Wort gehalten zu haben. Da ihn seine Firma zunehmend in Anspruch nehme und er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle, bleibe er nicht wie versprochen bis zum Ende der Amtszeit des Bürgermeisters Kommandant.  Als Kreisbrandmeister bleibe er aber erhalten. Tobi Völkl war sieben Jahre Stellvertreter und 10 Jahre Kommandant. Als federführender Kommandant der Berger Wehren hat er viel erreicht – das Fahrzeugbeschaffugsprogramm wird von den Nachfolgern nun weitergeführt – ein wichtiger Beitrag auch für den Gemeinderat. “Zusammen haben wir viel bewegt”, sagt er zum Abschied. Es gab Standing Ovations. Ob er nun froh sei oder traurig, fragten wir im Anschluss. “Froh”, lautete das erste Wort, “aber traurig auch”, fuhr er gleich darauf fort.

Toni Lidl, Kathrin Misselwitz, Martin Höbart

Es ging weiter mit den Rücktritten: Jugendwart Martin Höbart betonte, seine Entscheidung habe nichts mit den bevorstehenden Wahlen zu tun. Es müsse frischer Wind wehen, und er würde sich freuen, wenn Kathrin Misselwitz seine Nachfolgerin würde.

Miriam Quintern und Toni Lidl

Miriam Quintern, unterstützt von Hilda Söllner und bis vor einiger Zeit von Mahmoud Adlouni, betreut die vor drei Jahren ins Leben gerufene Kinderfeuerwehr und zeigte Bilder von den zahlreichen Aktivitäten. So werden schon sehr junge Kinder an die Feuerwehr gebunden.

Kathrin Misselwitz erstattete den Kassenbericht. Ähnlich wie in Höhenrain gingen in diesem Jahr erfreulich viele Spenden ein, so dass neue Uniformen, Kücheninventar für die Flori-Alm und ein neues Notebook angeschafft werden konnten. Kassenprüfer Herbert Söllner und Oliver Sensch fanden, es wurde sparsam gehaushaltet, bei der Kassenführung sei “alles perfekt”, und empfahlen die Entlastung.

Genauso kam es sogleich: Bei Enthaltung der Vorstandschaft wurde der Vorstand entlastet.

Prompte Übergabe: Tobi Völkl und Basti Sandbichler, im Hintergrund Bgm. Rupert Monn

Spannende Wahlen folgten: Zunächst ging es um die Wahl der Kommandanten. Gewählt werden durfte ab 16 Jahren, 48 Berechtigte waren da. Mit 30 von 47 abgegeben Stimmen wurde Bastian Sandbichler zum neuen Kommandanten Gewählt. Bastian Sandbichler hat eine hauptberufliche Feuerwehrausbildung. Er arbeitet als “Schichtführer mit Sonderaufgaben” in der Integrierten Leitstelle in Fürstenfeldbruck und ist unter anderem für die Notrufabfrage zuständig. Basti lebt seit der ersten Klasse, mit einer Unterbrechung von insgesamt vier Jahren, in Berg, seit 1997 ist er Mitglied der FFW Berg.

Thomas Schade und Martin Höbart gingen bei der Kandidatur um den Stellvertretenden Kommandanten in die Stichwahl, Martin Höbart wurde mit 31 von 47 abgegeben Stimmen bei drei Enthaltungen gewählt.

Georg Haslbeck und Florian Knappe bei Florians Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft

Bei der Wahl zum 1. Vereinsvorstand durfte schon ab 12 Jahren gewählt werden, 69 Wahlberechtigte waren anwesend. Georg Haslbeck war der einzige Kandidat. “Schorschi, des werd knapp”, rief Bgm. Monn. Schorschi bekam 60 von 67 Stimmen bei 7 Enthaltungen.

Sohn und Vater: Florian und Willy Lindner

Zu seinem Stellvertreter wurde Florian Lindner gewählt, mit 59 Stimmen bei acht Enthaltungen. “Schorschi, mir reiten des scho irgendwie!”, lautete sein Statement beim Dank für die Wahl.

Vertrauensleute wurden Mathias Berger, Frederik Höbart und Petra Lidl.

Die neue und die alte Führung

Fazit: Gute Mannschaft, gute Ausbildung, gute Stimmung, und man blieb auch nach dem Ende der Sitzung um 23:30 noch zusammen.

Alles Zahlen und viele Bilder finden Sie in dem Jahresbericht auf der Homepage der Feuerwehr Berg: https://www.ff-berg.de