Fische am Bau

Am Schönsten wäre es ja (und lange Jahrzehnte sah es fast danach aus), wenn die Welt jeden Tag ein kleines wenig besser, vernünftiger oder zumindest schöner werden könnte. Irgendwann letzter Woche war dann Mal wieder so ein Tag. An der eigendlich häßlichen, neuen Beton-Stützmauer der Grafstraße, vor dem ehemalien Café Maurus verziehren nun 45 von Berger Bürgern finanzierte Keramikfische die Wand, die damit mit einem Schlag vom Schandfleck zu einem kleinen Schmuckstück der Gemeinde geworden ist. So schön sieht aus …

Heute ein Schmuckstück …

… was vorher ausssah wie das was es war: eine ganz normale allerhäßlichste Funktions-Sichtbetonstützwand.

… zuvor ein Fanal der Häßlichkeit

Bürgermeister Rupert Steigenberger hatte persönlich diese schlicht geniale Idee, wie mit wenig Aufwand eine maximale Freude ins “Stadtbild” zu bekommen wäre. Anträge der Gemeinderatsfraktionen auf eine Steinwand hier im Herzen der Gemeinde hatten sich zuvor als zu teuer erwiesen. Aus dem Mangel entsteht oft die Idee: Die Fische wurden vom Bürgermeister höchstpersönlich bei einem Besuch in Coburg entdeckt, wo sie von der Keramikwerkstatt Dorrmann und Wassermann hergestellt werden. ( https://quh-berg.de/fische-zu-adoptieren/ ) Sagen wir es so: Wenn von Ruperts aktueller Amtszeit nichts bleibt: diese Wand wird bestehen!

Besonders schön ist in der Mitte der Wand die Dekonstruktion des Berger Wappens aus Welle, Fisch und Krone:

Das Berger Wappen in neuer Form

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25.10.: 10 Jahre SchmuckeWerkstatt

10 Jahre wird sie schon alt, die SchmuckeWerkstatt von Alexandra Sichardt-Kohlpaintner, die sicherlich auch durch ihr sonstiges Engagement in Berg wohlbekannt sein dürfte. Am kommenden Samstag, den 25.10., wird gefeiert!

Alexandra Sichardt-Kohlpaintner und ihre SchmuckeWerkstatt

QUH: Liebe Alex, deine SchmuckeWerkstatt wird 10 Jahre alt – herzlichen Glückwunsch! Erzähl doch mal, was das genau ist.
Alexandra Sichardt-Kohlpaintner: Die SchmuckeWerkstatt ist ein Ort der Kreativität und Inspiration, an dem Menschen, große wie kleine, eine Auszeit vom Alltag finden können. Vom Goldschmieden über Malerei- und Bildhauereithemen, Parfum herstellen oder Graffiti sprayen ist so ziemlich alles, was mit kreativem Arbeiten zu tun hat, möglich. Das biete ich in Form von Kursen oder Events an, vom kreativen Kindergeburtstag über Firmenweihnachtsfeiern, Eheringe selber schmieden bis hin zum Junggesell*innen-Abschied. Eine feste Säule sind seit 8 Jahren die Kreativ-Camps in den Sommerferien, zu denen Kinder von 8-18 Jahren in altersgemischten Gruppen eine Woche zu mir in die Werkstatt kommen und zu unterschiedlichen Themen arbeiten. Dabei ist mir wichtig, ihnen auch immer den theoretischen Hintergrund zu vermitteln, was mich zu meinem neuen Format „Kunst für Kinder“ gebracht hat, bei dem ich diesen die „alten Schinken“ im Museum so lebendig erkläre, dass sie sich dafür begeistern können und sie spannend finden. Die Arbeit als Trauerrednerin und Seelsorgerin brachte mich wiederum auf die Idee, kreative Trauerarbeit anzubieten.
QUH: Erzähl doch mal von dir – hast du selbst einen handwerklichen oder kunsthistorischen Hintergrund? Oder was ist dein „Hauptberuf“?
Alexandra Sichardt-Kohlpaintner:  Was mein Hauptberuf ist, lässt sich tatsächlich nicht so leicht mit wenigen Worten sagen. Ich habe auf jeden Fall ursprünglich Kunstgeschichte, Politikwissenschaften und Psychologie studiert. Diese Kombination bringt es mit sich, dass sich daran hinterher nicht der eine Beruf anschließt. Als erstes bin ich auf jeden Fall in einer großen Werbeagentur gelandet und habe mich dort mit Beratungs- und Marketingthemen beschäftigt und große Events organisiert.
Die SchmuckeWerkstatt
QUH: Wie bist du auf die Idee gekommen, die Werkstatt zu gründen?
Alexandra Sichardt-Kohlpaintner:  Mir hat in der Agentur immer das Endprodukt zum Anfassen gefehlt. Und so bin ich irgendwann mal auf das Goldschmieden gekommen und habe dieses Handwerk von zwei tollen Goldschmiedemeistern gelernt. Für dieses handwerkliche Schaffen, das ich selbst als sehr meditativ empfinde, wollte ich für andere Menschen einen Raum schaffen. Durch die Kreativ-Camps, bei denen es jeden Tag ein anderes Thema gibt und die Tatsache, dass viele Kinder mehrmals dabei sind (ein Kind war diesen Sommer zum 7. Mal dabei) muss ich mir jedes Jahr neue kreative Themen ausdenken, denn nur der Goldschmiedetag und die Vernissage am letzten Tag sind immer gleich. So ist die SchmuckeWerkstatt zu dem gewachsen und geworden, was sie heute ist, und sie wird sich sicherlich auch noch weiter entwickeln, denn Ideen sind mir bisher noch nie ausgegangen.
QUH: Was erwartet deine Gäste am Samstag?
Alexandra Sichardt-Kohlpaintner:  Am Samstag möchte ich all meinen treuen Kunden danke sagen für viel Freude in den vergangenen 10 Jahren und ein offenes Haus bieten für diejenigen, die mich und die SchmuckeWerkstatt noch nicht kennen. Meine Gäste erwartet draußen unter anderem Punsch und frisch gebackene „Auszogne“ und in der Werkstatt können die Großen wie Kleinen kreativ tätig werden.
Ich bin schon sehr gespannt, wer alles kommt! Diesen Samstag, den 25. Oktober 2025 von 10-18 h stehen die Tore der SchmuckenWerkstatt am Hohenberg 7 in Berg jedenfalls offen!
QUH: Wir gratulieren jedenfalls zum Jubiläum und schauen auf jeden Fall vorbei!

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Das große A

“Nur einen Tag zu spät und dennoch zu spät” (Zitat Karl Valentin) kommt unser Rundgang durch die Berger Ateliers, die diesmal im Zeichen der Kunstwerke standen, die ein Teil dieser Künstler/innen auf Einladung einer Jury für das Berger Rathaus geschaffen haben. Manche stellten sie bereits selbstbewusst aus, manche versteckten sie auch vornehm.

Juschi Bannaskis grandioses Hinterglastriptychon 

Juschi Bannaski präsentierte schon einmal ihr wirklich tolles Hinterglastripychon, das sie für den Eingangsbereich des neuen Rathauses geschaffen hat. Stolz erzählt sie, dass es sich bei dem Mittelteil womöglich um eines der größten jemals geschaffenen Hinterglasbilder handeln könnte. Bei ihr im Atelier waren gleich noch zwei andere der für das Rathaus geschaffenen Werke zu bewundern. Zum einen ein kleiner Bronzeguss von Roman Wörndls großer Himmelsleiter “Vom Ich zum Du”, die im Außenbereich des Rathauses stehen wird …

Roman Wörndl steigt “Vom Ich zum Du”

… vor allem aber auch die ganz allerliebsten kleinen Skulpturen von Birgit Behrends-Wöhrl, die entstanden, weil sich die Jury für die Rathauskunst auch ein “dezentrales” Kunstwerk gewünscht hatte, das überall im Haus verteilt wird.

Zwei sich unterhaltende Bergerinnen am See von Birgit Behrends-Wöhrl

Birgit entschied sich für eine Skulpturenreihe (plus kleinem Kobold) von  alltäglichen Menschen in friedlich entspannter Existenz, die das Rathaus auf allen Ebenen bevölkern werden. Für die QUH Anlass genug, ihr den diesjährigen “QUH-Preis der Ateliertage des Jahres 2025” zu überrreichen, der wie immer aus einem warmen Händedruck von Elke Link besteht:

Elke Link überreicht den QUH-Preis der Ateliertage 2025

Nach dieser Überfülle im Atelier Bannaski war man gespannt, ob auch die anderen Rathauskünstler/innen ihre Werke schon zeigen würden … aber nein, sie hielten sie vornehm versteckt. Beim Fotografen Andreas Huber gab es – nach dem Motto der Ateliertage “Geht’s noch?” – großgezogene Ausschnitte von Bildern aus dem Berger Archiv zu sehen, die im Laufe seiner Arbeit für das Rathaus entstanden waren, und Vorüberlegungen wie Fotografien aus Berger Ortsteilen, die dann nicht realisiert wurden.

Portraits von “Höhenrain” (links) und “Unter-Berg” (rechts) von Andreas Huber

Und auch Cornelia Hesse, die eine große schwebende Filigran-Skulptur für das Treppenhaus des Rathauses geschaffen hat, versteckte diese hinter ihrer Atelierwand und zeigte stattdessen kleine Assemblagen/Readymades von liegengelassenen Dingen, womit sie in der Berger Künstlerszene sich immer noch mit am Weitesten von allen vorwagt.

Cornelia Hesses Fundstücke in Zigarettencellophan

Dazze Kammerl in Farchach erinnerte sich hingegen an seinen früheren Beruf als Schneidermeister und vernähte einen riesigen Haufen aus Zweigen zu einer fröhlich luftigen Skulptur..

Dazze Kammerl: weiße Zweige mit grünen Punkten

Und über den hier vielbesungenen Hans Panschar, der sein “Gemeinderad”, das vor dem neuen Ratssaal hängen wird, ebenfalls vornehm versteckkte, heute nur soviel: Seine Skulptur “Gehrt’s noch Lescha”, die aus einem mit Freiheitsstatuen, Handgranaten, Putinportraits und ähnlichem zeitgenössischen Unrat gefüllten Lescha-Betonmixer bestand, war mit Sicherheit das lauteste und originellste Werk der diesmaligen Ateliertage.

Die ganze Welt ein einziger Betonmischer: Hans Panschars “Geht’s noch Lescha”

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RIP Klaus Doldinger

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Er ist der Komponist der heimlichen deutschen Nationalhymne, und bis heute enthält sie einen Fehler: die Tatort-Melodie. Wie gestern bekannt wurde, ist der 89-jährige Jazz-Musiker Klaus Doldinger, der nicht nur Filmkomponist (“Das Boot”, “Die Unendliche Geschichte”), sondern eigentlich ein fulminanter Fusion-Jazz-Musiker war, mit 89 Jahren, am 16.10.25 nebenan in Irschenhausen, weiterlesen...

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21.10.: Auftakt zur öffentlichen Auslegung der kommunalen Wärmeplanung

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Am kommenden Dienstag findet ab 19:30 Uhr eine öffentliche Sitzung des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung im Ratssaal statt. Ein Tagesordnungspunkt ist die öffentliche Auslegung der Zwischenergebnisse der kommunalen Wärmeplanung, die bereits in der letzten Gemeinderatssitzung durch das beauftragte Ingenieurbüro Steinbacher vorgetragen wurden. Die Verwaltung bietet vor dieser Sitzung, von 18 weiterlesen...

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