Aus ist es mit der Solidarität! Höhenrain, gerade 1200 Jahre alt geworden, verläßt die innergemeindliche Solidarität. Und auch mit der “Burschen Einigkeit”, die der Höhenrainer Maibaum verkündet, ist es aus.
Das kam so: Da es in der Gemeinde mehr Maibäume gibt als das Jahr Termine für Maifeiern bereithält, bestand in der Vergangenheit unter den Burschenschaften jahrzehntelang ein Gentlemen’s Agreement, das auch 2003 bei einer Sitzung in der Gemeinde gemeinsam beschlossen wurde: Das Maibaumaufstellen rotiert in der Gemeinde im 4-Jahresrhythmus. Bei trotzdem stattfindenden Terminkollisionen durfte immer ein Ortseil zünftig am 1. Mai feiern; im anderen begnügte man sich mit dem Maibaumaufstellen und anschließender Feier am Wochenende darauf. So geschehen zuletzt 2004, als die Berger Burschen den Höhenrainern den Vortritt ließen. Mit dieser sinnvollen Solidarität ist es nun aus. Die Höhenrainer Burschen, angeführt vom Sohn des Bürgermeisters Martin Monn, haben per Abstimmung beschlossen, im nächsten Jahr zeitgleich mit den Berger Burschen am 1. Mai zu feiern. Die wichtigsten Veranstaltungskomponenten sind bereits reserviert.
Maibaum Berg
Die Berger Burschen reagierten zunächst konsterniert und veröffentlichten auf ihrer Homepage eine Stellungnahme: http://www.burschenschaft-berg.de/stellungnahme_maifeier_2008.html. Inzwischen gibt man sich etwas gelassener, weil man weiß, dass zumindest die Abendveranstaltungen in Berg besser besucht sein werden. Morgen ist erst einmal Dorffest in Berg. Da wünschen wir viel Spaß und bestes Wetter. Die QUH wird anwesend sein!
Nachtrag vom 30.7. – Wie nicht anders zu erwarten, sieht die Höhenrainer Burschenschaft den Sachverhalt etwas anders. Ihre ausführliche Stellungnahme ist hier im Kommentar nachzulesen!
“Höhenrainer Turnus” Martin Monn hat uns darauf hingewiesen, dass der QUH-Beitrag über den Maibaum-Streit “Unwahrheiten” enthält. Deshalb veröffentlichen wir hier natürlich auch die Stellungnahme der Burschenschaft Höhenrain zum Maibaumstreit. Wir erlauben uns aber festzustellen, dass die QUH auch nach Anhörung beider Seiten keine “Unwahrheiten” verbreitet hat. Hingegen ist es zu begrüßen, dass sich hier die unterschiedlichen Standpunkte treffen. Jetzt aber zum Text der Burschenschaft Höhenrain sie schreibt:
“Da aus unserer Sicht die Stellungnahme auf der Internetseite der
Burschenschaft Berg nicht unbeantwortet bleiben kann hier folgende
Erläuterungen aus unserer Sicht:
Zitat: „In der Gemeinde Berg hat es nun Jahrzehnte lang eine Regelung unter den Burschenschaften und -vereinen gegeben, dass die regelmäßig stattfinden Maifeiern bei den jeweils betroffenen Burschenschaften und -vereinen im Wechsel stattfinden. Das heißt, dass im Wechsel die Feier am 1. Mai durchgeführt wird.“
Hierzu: Eine Regelung, schriftlich oder mündlich, war und ist nicht existent, in früheren Zeiten wurde dies freundschaftlich von den jeweiligen
Oberburschen geregelt.
Zitat: „Wir, die Burschenschaft Berg haben bereits 2004 auf den 01. Mai verzichtet und ihn der Burschenschaft Höhenrain zugestanden …“
Hierzu: In den Jahren 1995 bzw. 2000 verzichtete die Burschenschaft Höhenrain bereits zweimal in Folge auf den 1. Mai. In beiden Jahren fand die Höhenrainer Maifeier an dem darauffolgenden Sonntag (jeweils 7. Mai) statt.
Zitat: „ … da diese (Burschenschaft Höhenrain) Ihren Baum aufgrund von “Alterserscheinungen” fällen mussten. Bereits hier wurde der regelmäßige Turnus außer Kraft gesetzt, da Höhenrain eigentlich erst 2005 wieder am Zug gewesen wäre.“
Hierzu: Aufgrund erheblichen Pilzbefalles war es 2003 aus Sicherheitsgründen nötig, unseren Maibaum zu entfernen. Aufgrund unseres Traditionsbewusstseins entschieden wir uns 2004 einen neuen Maibaum aufzustellen, um nicht über ein ganzes Jahr ohne ein Wahrzeichen im Dorfkern zu verharren. Wir sehen dies als Grund genug den regelmäßigen Turnus außer Kraft zusetzen!
Zitat: „Aufgrund dieser entstandenen Situation hatte es Ende 2003 eine Sitzung im Rathaus Berg gegeben, in welcher die eben genannten Veränderungen beschlossen wurden.“
Hierzu: In der oben genannten Sitzung wurde ausschließlich der 1. Mai 2004 besprochen. Dabei wurde von der Burschenschaft Höhenrain erklärt, die Höhenrainer Maifeier 2004 wird am 1. Mai stattfinden. Zu keinem Zeitpunkt forderte die Burschenschaft Höhenrain von der Burschenschaft Berg, ihre Festivitäten nachzustellen! Auch wurde weder mit der Burschenschaft Berg, noch mit anderen Vereinen oder Burschenschaften ein Abkommen für spätere Maifeiertermine getroffen.
Zitat: „Nun wird sich darüber gestritten, ob es eine Absprache zum regelmäßigen turnusgerechten Wechsel der Veranstaltungstermine zwischen allen Vereinen erneut gegeben hat.“
Hierzu: Wie bereits im ersten Absatz beschrieben, existiert jene Absprache unseres Wissens nicht. Weiter gibt es von SEITEN DER BURSCHENSCHAFT
HÖHENRAIN keine Streitigkeiten!
Zitat: „Die aktuelle Situation lautet also: Die Burschenschaft Höhenrain macht erneut und ohne vorherige Absprache die Feier zum 01. Mai 2008, wobei aufgrund des turnusgerechten Wechsels wir, die Burschenschaft Berg, am Zug wären.“
Hierzu: Wie auch bereits oben schon erklärt, fanden die Höhenrainer Maifeiern 1995 bzw. 2000 am darauf folgenden Sonntag statt. Laut ‚Höhenrainer Turnus’ finden daher die Maifeiern 2004 bzw. 2008 am 1. Mai statt (1986 bzw. 1991 jeweils 1. Mai).
Zitat: „Bereits stattgefundene Sitzungen bezüglich der neuen Situation waren absolut erfolglos, da die Burschenschaft Höhenrain auf den Termin besteht.“
Hierzu: Laut Absprache in der oben genannten Sitzung vom 19. Juni 2007 hätte nach Rücksprache mit unseren eigenen Burschen und Madln ein ‚Nachgespräch’ mit der Burschenschaft Berg stattfinden sollen. Mit Bedauern stellen wir fest, dass Aufgrund der Stellungnahme der Burschenschaft Berg jegliche weiteren Gespräche hinfällig sind.
Zitat: „Von unserer Seite aus, sehen wir natürlich nicht ein erneut zurück zu stecken und beharren ebenfalls auf den 01. Mai 2008.“
Hierzu: Nochmals: Zu keiner Zeit forderte und fordert die Burschenschaft Höhenrain einen Rücktritt der Burschenschaft Berg vom 1. Mai! Aus unserer Sicht gibt es kein Problem mit der Terminüberschneidung an diesem traditionsreichen Tag!
Zitat: „Durch die freche vorzeitige Reservierung von mehreren wichtigen
Veranstaltungskomponenten durch die Burschenschaft Höhenrain ist wohl kaum damit zu rechnen, dass es am 01. Mai 2008 nur eine Feier in der Gemeinde Berg gibt.“
Hierzu: Bei einem Fest dieser Größenordnung muss mit der Organisation
grundlegender Veranstaltungskomponenten rechtzeitig begonnnen werden!
Unser Organisationsablauf kann unter keinen Umständen als frech
bezeichnet werden, und darf nicht negativ gewichtet werden!
Im Übrigen wäre eine direkte Kontaktierung der Burschenschaft Höhenrain seitens der Burschenschaft Berg (nicht über dritte, bzw. öffentliche Medien) sehr zu wünschen. Womöglich hätte dies schon im Voraus eine etwas freundschaftlichere Beziehung gefördert.
Aussagen über den Maifeier-Termin 2012 können zur Zeit und unter diesen Umständen noch nicht getroffen werden!”
Unnötige Kommentare, verschwommene Tatsachen Zu allererst möchte ich sagen, dass es absolut unnötig ist auf Privatpersonen in Sachen 01. Mai 2008 loszugehen.
Dies ist ein Thema das zwei Ortschaften, eher noch die dazugehörigen Burschenvereine, angeht und nicht auf Einzelpersonen beziehbar ist.
Wir die Burschenschaft Berg wollten INFORMIEREN und nicht Rivalitäten und Streit schüren. Es tut uns leid, wenn dies missverstanden wurde.
Wie man sieht teilen sich die Meinungen zu Absprachen und Turnus. Dies ist ganz klar, denn wenn wir einer Meinung wären, gäbe es wohl keine Probleme und bestimmt auch keine Stellungnahmen.
Bitte bilden Sie sich alle Ihre eigene Meinung über dieses Thema und Entscheiden Sie letztendlich für sich was Sie denken.
Wir, die Burschenschaft Berg, werden um weiteres “Hochbauschen” zu vermeiden unsere Stellungnahme in Kürze zurückziehen.
Dies ist ein Versuch um die Wogen wieder zu glätten.
Eine Anmerkung zur Korrektur hätte ich dann doch noch: 2004 war die Maifeier zum 01. Mai jedoch in Höhenrain und nicht in Berg.
Beste Grüße an alle Leser,
M. Höbart
1. Oberbursch Berg