Woerndl > Herz > Bannaski > Panschar
Ein Wagnis gingen sie diesmal ein, die Künstler der Ateliertage Berg/Icking (namentlich: Wiederholt, Leimklef, Herz, Baumüller, Hössle, Jakob, Heinsdorff, Jäger, Kammerl, Bannaski, Woerndl, Erhart, Berends-Wöhrl, Beck, Plaschka, Jüterbock, Panschar). Im Marstall zeigen sie “Wandelwerke”, das sind Objekte, die ein Künstler oder eine Künstlerin geschaffen und dann zur Bearbeitung in andere Hände gegeben hat.
Die ausgestellten “Wandelwerke” wurden jeweils von mindestens drei Künstlern gewandelt. Heute Abend um 19 Uhr ist Vernissage, die Ausstellung ist dann geöffnet am FR, 3.4., 19-21 Uhr, und SA/SO, 4./5. 4., 13-18 Uhr.
Infos unter: http://www.atelier-tage.de
Hans Panschar zeigt uns vorab zwei der Arbeiten, an denen er beteiligt war:
“Zum Beispiel der Bergsteigerbalken: Den gelöcherten Stamm hat, wer wohl, na der Jäger Gerd auf die Reise geschickt, er kam dann zur Sophia Hössle, die hat die Gipsleitungen da durchgeschnürt und anschließend kam er zu mir und ich habe ihn mit den Bergsteigern bestückt.”
“Den Räucherbalken habe ich mit einer schwarzweißen Avocado bestückt (!?) von Petra Jakob erhalten, ich habe die Bourbon Street hineingeschnitzt und abgefackelt und dann anschließend mit dem Titel ‘Moon over Bourbon Street’ versehen weitergeschickt zu Gitta Wiederholt. Was die dann schließlich daraus gemacht hat, kann man auf der Ausstellung sehen.
Die Werke wandeln sich eben, nicht immer zum besseren aber bei manchen funktioniert es ganz gut. Ganz interessant dürften auch die fotografischen
Dokumentationen der Veränderungen sein.”
(Fotos: Hans Panschar)
Wandelwerke As they say: “imitation is the finest form of flattery” – vielen Dank der gesamten Crew der Ateliertage an ihre Würdigung der Arbeiten von Leda Luss Luyken (Kempfenhausen). Diese arbeitet seit 15 Jahren mit ‘Wandelbildern’ und ist die erste, die damit ein ‘Wagnis’ eingegeangen ist. Das Risiko – auch das der Imitation – ist immer das des Innovators. Luss Luykens :ModulArt wurde in der SZ und anderenorts mehrfach als ‘Wandelbilder’ gewürdigt und ist mittlerweile urheberrechtlich geschützt.
Künstlerische Eitelkeit hat man in dieser wunderbaren Ausstellung völlig vermissen können. Respekt für die 17 unterschiedlichen Künstler der Ateliertage, denn der Entstehungsprozess der sehr ausdrucksvollen Skulpturen war sehr sensibel: Künstler Nr. 1 trennt sich von einem seiner Lieblingsstücke und überlässt es Künstler Nr. 2 zur teilweise auch grundlegenden Weiterbearbeitung, um das Gesamtwerk dann von Künstler Nr. 3 vollenden zu lassen. Nur was für Teamplayer! Ein Wandel wie er im Buche steht, entstanden aus drei unterschiedlichen Seelenzuständen, photographisch dokumentiert. Alle waren glücklich, dass die Reaktion des Publikums so eindeutig war.
Empfehlung: Sehr sehenswert (noch bis Sonntag)
Jokl Kaske