Zünftig und mit einer kleinen, aber sehr feien Feier haben gestern die Berger Burschen gebührend den Mai gefeiert. Los ging es – wie sich das gehört – mit dem traditionellen Tanz um den Baum nahe der St. Johannis Baptist Kapelle in Oberberg:
Tanz in den Mai (der bereits eine Woche alt ist, aber jetzt kommen möge)
Dann zog man weiter zum Wachplatz, wo beim – viel diskutierten – heimischen Bier weiter gefeiert wurde und auch die anderen Burschenschaften ihre Gast-Tänze aufführen konnten.
Abends fand dann – im überaus gut besuchten Marstall – die erste Lesung aus den Chroniken des Paul Huber statt.
Die Farchner Landwirte lesen aus den Chroniken ihres Kollegen Paul Huber
Heute Abend findet dann an diesem denkwürdigen Berger Wochenende eines der ersten ganz, ganz großen Highlights der Berger Festwochen zur 1200-Jahr-Feier statt. Der Berger Kulturverein veranstaltet im Rittersaal von Schloss Kempfenhausen das Gedenkkonzert zu Ehren des in Berg vor 10 Jahren verstorbenen “Jahrhundertsängers” Dietrich Fischer-Dieskau, das in dieser Qualität auch in der Münchner Philharmonie stattfinden könnte.
Dietrich Fischer-Dieskau war eine der größten Sängerpersönlichkeiten in der Welt der klassischen Musik, als Künstler und Lehrer eine Jahrhunderterscheinung. Seine Interpretationen sind auf unzähligen Aufnahmen dokumentiert, sie faszinieren bis heute zutiefst. Bereits seit Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war er Bürger der Gemeinde Berg, eingetragen in das Goldene Buch Berg im Jahre 2001. Obwohl auf den bedeutendsten Bühnen und Konzertsälen der Welt zu Hause, konnte man ihn auch auf Veranstaltungen rund um den Starnberger See erleben. Für die, die dabei waren, unvergesslich.
Ein Ereignis, heute im Rittersaal von Kempfenhausen
Zu Schuberts „Winterreise“, die heute einer der letzten Schüler Fischer-Dieskaus, Benjamin Appl, begleitet von der Pianistin Akemi Murakami, vortragen wird, hatte Dietrich Fischer-Dieskau eine ganz besondere Beziehung. Das Werk, das als Vollendung der Liedkunst gilt, war bereits zu seinen frühesten Zeiten, noch als Schüler, im Januar 1943 im Zehlendorfer Rathaus in Berlin, seine „erste Darbietung“. Die „Winterreise“ ließ ihn nie los, insgesamt erschien über die Jahre ein Dutzend Aufnahmen,
Vor 10 Jahren, im Mai 2012, ist Dietrich Fischer-Dieskau in seinem Haus in Berg gestorben.
Um der künstlerischen Qualität des Abends gerecht zu werden, wurde eigens ein entsprechender Flügel in den Rittersaal von Schloss Kempfenhausen geliefert. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. Reservierungen sind evtl. noch unter Tel. 08151-50046 möglich. Der ehemalige Präsident der Bayerischen Akademie der schönen Künste, Prof. Borchmeyer wird eine Gedenkrede halten. Lassen Sie sich diesen Abend nicht entgehen!