Teuer wurde es – wie erwartet – für Christian Kalinke, dem Initiator des MTV Unternehmerstammtisches. Abgesehen von einer Flatrate von 20 € für zu häufiges Gebrauchen von Anglizismen musste der häufig freihändig formulierende Moderator CK auch wegen Verletzung des selbstauferlegten Diskriminierungsverbotes löhnen. Nicht nur, dass er die Volkshochschulen als Bildungsplattformen für Gerd und Gerda bezeichnete, auch das Vorurteil, dass Volkshochschulen in erster Linie Esoterik-Trips für Hausfrauen oder Revitalisierungseinrichtungen für Pensionäre sind, konnte nicht straffrei bleiben. Unbeeindruckt konterte die Geschäftsstellenleiterin der Volkhochschule Starnberger See Irmgard Heeren, dass 200 meist einschlägig akademisch ausgebildete Lehrkräfte über 6500 Seminarteilnehmer in allen Altersklassen jährlich unterrichten.
Bei dem zweiten Interviewpartner Prof. Dr. Wolfgang Jenewein ging es dann fröhlich weiter mit der Klassifizierung von Personengruppen. Dass die Tage der Egomanen in den Führungsetagen gezählt sind und Leitwölfe à la Michael Ballack es immer schwerer haben werden, sich im Spitzensport auf Dauer durchzusetzen. “Command and Control” funktioniert nur kurzfristig und in Krisenzeiten. Top-Mitarbeiter oder Spitzensportler sind nur durch stärkenorientierte Führung, die auf Inspiration und Identifikation beruht, zu motivieren. Das Spiel in Wirtschaft und Sport wird schneller, deshalb ist die Intelligenz des Schwarms gefragt. Leadership ist eine Frage der Persönlichkeit und nicht der Position oder Hierarchie. Nur eine Vision, die Teammitglieder emotional berührt, führt zu Höchstleistung. Es wird wieder einen “War for Talents” geben, der nur durch emotional intelligente Leader zu gewinnen ist.
Viel gelacht und viel gelernt haben die ca. 80 Besucher – so kann es weitergehen mit dem MTV Unternehmerstammtisch.