Noch immer versuchen die Anwohner vom Sonnenhof am oberen Kreuzweg den Gemeinderat davon zu überzeugen, dass den Spekulationen und dem Wildwuchs der Bebauung dort ein Ende gesetzt werden muss. Am Wochenende veranstalteten sie ein Straßenfest, zu dem alle Gemeinderäte geladen waren. Inzwischen setzen sich allerdings die Stürme im Ortsteil auch anderweitig fort.
Des Großvaters Linde
Dem Sturm von letzter Woche ist eine vor sechzig Jahren gepflanzte Linde am Sonnenhof zum Opfer gefallen, um die die Besitzer ihr Haus extra herum gebaut hatten. Diese argumentieren stark, dass die Linde nur deshalb gefallen sei, weil auf dem Nebengrundstück für den dort fälligen Neubau alle Bäume gefällt wurden und eine Schneise entstanden sei, so dass der Wind ungeschützt auf das Schmuckstück treffen konnte. Ein Unglück kommt selten allein (oder eines bedingt eben das nächste).
Frischer Wind am Sonnenhof
Wie von der QUH berichtet, fordern die Anwohner seit Wochen, der ungeregelten Bebauung in ihrem Viertel mittels Bauleitplanung Einhalt zu gebieten. Ein Großteil des Gemeinderates sieht dies skeptisch: Weil hier bereits in der Vergangenheit sehr große Gebäude auf teilweise kleinen Grundstücken genehmigt wurden, könnte auch ein Bebauungsplan eventuell kaum mehr regulierend einwirken … aber vielleicht wäre es – wo sich die Anwohner doch einig zu sein scheinen – einen Versuch wert?
Allgemein gesehen ist das Viertel ein Schulbeispiel dafür, wie die Bau- und Investorentätigkeit in einer Gemeinde aus dem Ruder laufen kann. Weil dort nicht bereits vor Jahrzehnten übermäßigen Bebauungen Einhalt geboten wurde, könnte es jetzt für dieses Viertel im Zentrum der Gemeinde zu spät sein. Aber schon jetzt ist das Verkehrsaufkommen am Kreuzweg belastend für die Anwohner.
In der morgigen Gemeinderatssitzung, der letzten vor der Sommerpause, dürfte es höchstens am Rande um dieses größte aktuelle Problem der Gemeinde gehen – auf der Tagesordnung steht es nicht. Auch vereinzelte Probleme mit der neuen Abwassergebühr stehen nicht auf dem Programm (bitte mailen Sie an quh@quh-berg.de, falls Sie welche haben). Stattdessen:
- ein Bauantrag für 6 Wohnungen, diesmal in Unterberg
- der angepasste Bebauungsplan für das Grundstück gegenüber der Apotheke in Oberberg, wo jetzt Geschäfte entstehen sollen
- die Trinkwasserversorgung
- das Straßenbauprogramm für nächstes Jahr
- der Vollzug des Haushaltsplanes
“Aber schon jetzt ist das Verkehrsaufkommen am Kreuzweg belastend für die Anwohner”????
Der Kreuzweg ist meiner Kenntnis nach nur für Anlieger befahrbar. Wie man da von belastenden Verkehrsaufkommen sprechen kann ist mir unbegreiflich. Da kommen Sie mal an den Wertstofftagen zum Jägerberg nach Farchach; da erleben sie belastendes Verkehrsaufkommen durch eine idiotisch geplanten Wertstoffhof.