Mit Schmalzbroten für Obdachlose fing es vor 20 Jahren an – heute versorgt ein straff organisiertes System mit etwa 35 Helferinnen und Helfern jede Woche circa 400 Menschen mit Lebensmitteln: Die Starnberger Tafel feierte am Samstag ihr Jubiläum in der Evangelischen Gemeindekirche in Starnberg. Auch Berger Bürger engagieren sich bei dieser wahrhaft wichtigen Institution.
Die Berger Helferinnen und Helfer mit Bergs Dritter Bürgermeisterin Elke Link (QUH)
Stellvertretend für den Ersten Bürgermeister Rupert Monn besuchte Elke Link den Festakt und staunte, wie viele Berger bei der Tafel engagiert sind. Sie sind auf dem Foto versammelt. Von links: Rolf Gross, Ulla Seiler, Herbert Volz, Nora und Michael Moog sowie Ilona Kult (nicht auf dem Foto). Ein wertvolles Engagement.
Mitte: Edith Clemm mit Starnbergs Bürgermeisterin Eva John (links) und der Vorsitzenden der Tafel, Erika Ardelt (rechts)
Die Starnberger Ehrenbürgerin und Initiatorin der Starnberger Tafel Edith Clemm erhielt bei der Begrüßungsansprache durch die Vorsitzende Erika Ardelt einen Sonderapplaus. Erika Ardelt beschrieb die Geschichte der “nachhaltigen und umweltfreundlichen Verwertung von Lebensmitteln zur Unterstützung sozial Bedürftiger”. Die Organisation sei stetig gewachsen, so dass heute jede Woche 400 Menschen versorgt werden können. 52 Mal im Jahr – “Wir machen keine Ferien”, sagte sie.
Montags bis donnerstags sammeln die Helfer die Lebensmittel in den Läden ein. Am Donnerstagmorgen werden bei der evangelischen Gemeindekirche die Stände aufgebaut und die Waren sortiert. Vor der Ausgabe gibt es ein warmes Mittagessen, zubereitet von der Familie Scholler, der Erika Ardelt ausdrücklich dankte, ebenso wie allen anderen Lebensmittelspendern. Mit einem Ausweissystem werden lange Wartezeiten vermieden – denn Scham spielt auch eine Rolle. Und natürlich gehören Gespräche und Zuhören genauso dazu – die Mitarbeiter leisten “Seelsorge hinter dem Gemüse”, wie Pfarrer Schröder es einmal ausdrückte.
Starnbergs Bürgermeisterin betonte, wie wichtig Edith Clemms Pionierarbeit im Jahr 1998 war, als viele Flüchtlinge aus dem Jugoslawienkrieg zu uns kamen. Heute gebe es im System der staatlichen Fürsorge große Lücken, die durch die Tafeln gefüllt werden müsse. Ihr “Geschenk” bestand nicht nur aus einer Spende, sondern auch aus der Aussicht auf eine Bushaltestelle vor der Kirche ab Dezember. Barbara Beck war in Vertretung des Landrats gekommen und wies auf die umfangreiche Arbeit im Umfeld der Lebensmittelausgabe hin. Sie bedauerte es, dass die gesammelten Pfandzettel an den Getränkeautomaten in manchen Supermärkten nun nicht mehr eigens der Starnberger Tafel zugute kommen können.