Jan “Kurz” Weiler in Berg

Wollte man untertreiben, könnte man sagen: Jan Weiler ist Schriftsteller. Allerdings nicht irgendeiner. Sondern der, der den erfolgreichsten deutschen Debutroman geschrieben hat. Der hieß “Maria, ihm schmeckt’s nicht” und handelte von Antonio Marcipane, einem fiktiven italienischen Schwiegervater, nach dem inzwischen weitere Romane, eine Vinothek in Münsing, ein Filmheld und – in manchen Situationen – auch Jans wirklicher italienischer Schwiegervater benannt sind.


Jan Weiler (rechts im Bild) ohne Herrn Marcipane (nicht im Bild)

Jan Weiler, gebürtiger Düsseldorfer und Wahl-Ostuferer, fiel dreimal durch die Aufnahmeprüfung der Journalistenschule, bevor er wenige Jahre später dort Dozent wurde (da leitete er bereits das SZ-Magazin). Vor allem aber ist Jan ein begnadeter Erzähler. Seine Lesungen sind eher Events. Seine Bücher der seltene Fall einer humorvollen Literatur, die vor Intelligenz sprüht. Als wir ihm vor Jahren von der QUH erzählten, konnte er es nicht fassen. Inzwischen wohnt Jan mit Familie, Hund und ohne Antonio in Icking. Und heute Abend liest er auf Einladung des Kulturvereins im Berger Katharina-von-Bora-Haus.

QUH: Hallo Jan, du bist eigentlich Düsseldorfer. Hat man da im Karneval nicht etwas anderes zu tun, als im Berger Katharina-von-Bora-Haus aufzutreten?

Jan Weiler: Es geht ja auch nicht jeder Münchner auf die Wiesn. Ich bin dem rheinischen Karneval auf herzliche Weise abgeneigt, weil die Narren mir früher immer vor die Wohnung gekotzt haben.

QUH: Deine große – jetzt schon teilweise ausverkaufte – “Deutschlandtour 2011” mit über 40 Lesungen startet Mitte März. Ist der Termin “daheim” am Ostufer also eine Art “Warm-Up-Gig”?

Jan Weiler: Eher nicht, weil ich denke, dass es ganz anders wird als sonst. Schon alleine weil es ein Gespräch gibt. Aber ich freue mich drauf und gebe Alles!

QUH: Was wird die erste Frage sein, die dir gestellt wird?

Jan Weiler: Huch. Wahrscheinlich: “Und? Alles gut?”

QUH: Die Antwort?

Jan Weiler: Ich werde ehrlich antworten.

QUH: Apropos ehrlich. Du warst mal Werbetexter, u.a. für Zwieback, was war Dein bester Werbespruch?

Jan Weiler: “Damit surf ich nicht besser, aber ich bin einfach besser drauf.” Aus einer Nutella-Werbung.

QUH: Und welchen Spruch würdest du für die QUH vorschlagen?

Jan Weiler: Unschlagbar ist ja der Spruch von Heinz Strunk für seine PARTEI im Hamburger Wahlkampf: “Hamburg. Stadt im Norden.” Das kann ich nicht toppen. Wie wäre es mit: “Für eine bessere Welt in Berg.” Zu lang?

QUH: Ein bisschen.

Jan Weiler: Dann: “Ab und zu: QUH” oder vielleicht “Ich und Du, Ammers QUH.”

QUH: Jan, wir danken dir für dieses Gespräch … und natürlich für den Werbespruch.

Eine Fußnote noch: Jan Weilers zweites Marcipane-Buch “Antonio im Wunderland” von 2005 hat ein Vorwort, das vom “Fußnotenautor” Hans handelt: “Ist ein Text seinem Autor zu wenig wissenschaftlich (…) dann ruft er Hans an, und der macht ein paar Fußnoten rein. (…) Hans hatte mal eine Doktorarbeit von einem Juristen, da hat er über dreitausend Euro verdient”. – Ein Prophet ist er also auch noch, der Jan.

Kommentieren (1)

  1. Kaske
    4. März 2011 um 9:53

    Wer zu spät kommt… den lassen wir noch rein. Wer zu früh kommt, dem drücken wir ein Gesangbuch in die Hand. Wer pünktlich zu 20.00 Uhr kommt, der ist richtig bei uns. Wer überhaupt nicht kommt, den bestraft das …

    Beginn: 20.00 Uhr, Ort: Katharina von Bora Haus (Evang. Gemeinde-zentrum, Eintritt: € 10,- Schüler & Studenten die Hälfte)