Wir vergeben zur Orientierung im Wahlkampf Haltungsnoten (entsprechend den Schulnoten) für das Auftreten der Parteien in der vorweihnachtlichen Gemeinderatssitzung:
BÜRGERGEMEINSCHAFT – Brachte zwei richtige und wichtige Anträge in den Rat ein, betreffend den fehlenden Fahrradweg in Allmannshausen und die ebenfalls fehlende Abbiegespur in Kempfenhausen. Wie man dem heute verteilten Flyer entnehmen kann, eindeutig eine Wahlkampfidee, aber immerhin eine sinnvolle. GR Reiser bemühte sich sogar, das Thema ins Allgemeine zu heben (“So etwas müssen wir gemeinsam durchstehen!”). Seine Rede stieß auf eisiges Schweigen. Trotzdem vorbildliche Politik. Halber Punktabzug für das offensichtliche ‘Wahlkämpfen” im Rat. NOTE 2+
CHRISTLICH SOZIALE UNION – Leider gibt es hier einen klaren Klassen-Unterschied. Einerseits Vordenker Andi Hlavaty, der diesmal sogar als einziger den Mut aufbrachte, gegen die absurden Pro-Genz-Initiatoren etwas zu sagen und auch immer mal wieder einen Witz wagte. (Persönliche Note 1). Andererseits seine Fraktion, die in keinster Weise mit seiner Brillanz mithalten kann. GR Gastl muß sich allzuoft enthalten, weil es um seine Grundstücke geht. GR Keilitz hat kaum je etwas gesagt. Der erfahrene GR Eisenhut fehlte entschuldigt, hätte aber – legt man sein Verhalten in der Vergangenheit an – heute womöglich gar pro Genz-Turm gestimmt (eine Note Abzug auf die 4 der Fraktion). Ergibt insgesamt (1+5):2 = NOTE 3.
EINIGKEIT UNABHÄNGIGE WÄHLERGRUPPE – BM Monn selbst scheint nicht immer mit seiner Fraktion einer Meinung zu sein. Sie legt – beispielsweise bei der Forderung nach der Begrünung der ‘Querungshilfe Höhenrain’ – manchmal erstaunliche Energien an den Tag. Politischen Weitblick beweist man allerdings vor allem beim Blick zurück (GR Wacker). Anliegen der seenahen Gemeindeteile werden stoisch zur Kenntnis genommen. Skeptisch bis schweigend bei allen kreativen Vorschlägen. GR Haseneder stimmte für eine Genz-Sternwarte auf dem Mörserturm (eine Note Abzug). NOTE 4.
FREIE DEMOKRATISCHE PARTEI – Die Ein-Frauen-Fraktion bemängelte eine schiefe Lampe am Schulparkplatz, die auch ein Schulkind hätte sein können. Ratlose Blicke im Rund. Ist sonst meist der Meinung der Vorredner. KEINE NOTE.
DIE GRÜNEN – Einzelkämpfer Jäger leidet etwas darunter, dass jeder schon immer zu wissen glaubt, was er sagen wird. BM Monn schnitt ihm deshalb gar einmal das Wort ab (entschuldigte sich später aber dafür). Dabei weiß Gerd immer die richtigen, einfachen Lösungen: Z.B. bräuchte Genz keine Kuh-Unterführung bauen, wenn er keine Stein-Mauern um seine Grundstücke ziehen würde. Sehr leidenschaftlich, kann sich leider selten durchsetzen. Etwas resigniert, trotzdem ein wackerer Recke für die Umwelt. Für das permanente Engagement: NOTE 1-.
SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS – Karl Brunnhuber musste diese Woche wegen eines Trauerfalls in einer heroischen Aktion alle offiziellen Termine des BM übernehmen. Die Erfahrung und Abgeklärtheit in Person. Würde es nie zulassen, dass in seiner Fraktion jemand für einen Schwarzbau stimmt. Stellt immer die richtigen Fragen am richtigen Ort, weiß aber, dass Politik am besten leidenschaftslos betrieben wird. Das kann man mögen, muss man aber nicht. NOTE 2-.
ÜBERPARTEILICHE WÄHLER – Der dritte Einzelkämpfer im Rat. Mag lieber Spielplätze als Kunstkuben. Kopfschütteln und Notenabzug für die Pro-Schwarzbau-Stimme. Besser: KEINE NOTE.
BM Monn war stolz darauf, wie schnell in Berg die Sitzungen über die Bühne gehen. Das geht auf Kosten der Diskussionen. Der Bürgermeister steht aber derzeit nicht zur Wahl.