Die letzte Sitzung des Berger Gemeinderates im zweiten Jahrzehnt des 2. Jahrtausends. Wieder konnten die Gemeinderäte die Unterlagen digital herunterladen. Einige tausend Seiten kopierte Unterlagen wurden so sicher schon eingespart. Verblüffung darüber, welche Parteien diese Möglichkeit nutzten, gibt es – bis auf eine Ausnahme – keine.
Mit Laptop oder Tablet im Ratssaal … sogar das Internet funktioniert!
Wenig überraschend: die Berger Digitalpartei No.1, die QUH, hatte geschlossen das neue digitale “Ratsinformationssystem” (RIS) in Anspruch genommen (100% digital). – Genauso selbstverständlich ist es, dass bei der CSU nur der Zweite Bürgermeister Hlavaty mit seinem Laptop erschien (20% Digitalisierung, Minusrekord). Von den vier Bürgermeisterkandidaten im Rat hatten – bis auf den von der CSU, der stolz seine papiernen Stapel hochhielt – alle elektronische Geräte vor sich. Die größte Überraschung: Von der EUW hatten sowohl die Räte Reichart als auch Sewald (“I bin etz a Youtuba”) elektronische Endgeräte vor sich. Bei der Digitalisierung befindet sich die “Einigkeit” unter den “großen Parteien” also auf Platz 2 (50%).
Es ging weiter mit guten Nachrichten: Für den von der QUH beantragten “Seeabstieg” haben die Firmen Angebote für die ausgeschriebenen Leistungen abgegeben, die vom Rat auch akzeptiert wurden, womit einem Baubeginn im neuen Jahr nichts mehr entgegensteht.
Der Plan des QUH-Traums vom Seeabstieg, der nächstes Jahr Wirklichkeit wird
Und es gab noch mehr gute Nachrichten: Nächstes Jahr wird es in Berg ein Carsharing-Modell geben! Unter dem Namen “OsCar” wird ein engagierter Privatmann an der E-Ladestation vor der Apotheke ein Car-Sharing-Modell initiieren. Anmeldung für das Projekt ist wahrscheinlich im Februar … natürlich melden wir uns, sobald es Neuigkeiten gibt. Das Auto wird über das Mobiltelefon zu mieten sein; der Schlüssel liegt dann im Auto. Weiter so, Berg!
Es ging weiter mit guten Entwicklungen: Die umsichtige Planerin Frau Skorka, die schon einige gelungene Bebauungsplanentwürfe für Berg vorgelegt hat, präsentierte ihren Entwurf für das Berger Seeufer. Um ein “Aufschaukeln der Bebauung” (wie etwa in Kempfenhausen) zu verhindern, soll der existierende Bebauungsplan, der bereits Baufenster vorschreibt, um einen Plan für die Steuerung der Höhenentwicklung erweitert werden, die hier am Hang besonders schwierig ist. Frau Skorka präsentierte einen originellen Plan.
Die vier Baureihen am Berger Ostufer
Ihr Planungsbüro identifizierte vier natürlich gewachsene Baureihen, für die unterschiedliche Bauhöhen vorgeschrieben werden sollen. Etwas niedriger am Ufer (grüner Bereich), etwas höher weiter oben (roter Bereich). Da dies bereits weitgehend den Gegebenheiten entspricht, sollte ein diesbezüglicher Bebauungsplan kein Problem darstellen. Insbesondere von der Seeseite soll der Villencharakter am Ufer erhalten werden.
So soll es weitgehend bleiben: lockere Bebauung am Berger Ufer
Die einzig strittige Entscheidung war der Bebauungsplan für das Neubaugebiet hinter der Kirche in Höhenrain, wo neben der Feuerwehr und einer Friedhofserweiterung auch ein Einheimischenmodell entstehen wird. Eine gute Sache. GR Kalinke (QUH) wehrte sich weiterhin dagegen, dass auf dem Grundstück hinter der Feuerwehr vier Einfamilienhäuser geplant werden und eine Bebauung mit Geschosswohnungen (die mehr und billigeren Wohnraum schaffen würde) nicht realisiert wird. Gegen zwei Stimmen aus der QUH wurde der Plan angenommen.
Der Plan für das neue Feuerwehrhaus in “Hearoa” mit den vier kleinen Einfamilienhäusern
Zum Schluss ging es noch um ein kleines Häuschen am Lüßweg in Kempfenhausen (ganz hinten). Dort steht – nach Angaben der Eigentümer – seit 1743 ein kleines Häuschen, das jetzt abgerissen und neugebaut werden darf. Zwar steht es im Naturschutzgebiet; dieses ist jedoch ein paar Jahrhunderte jünger als das Häuschen. Einstimmig!
Dann dankt der Bürgermeister dem Rat, der Rat via Zweitem Bürgermeister umgekehrt ihm und der Verwaltung für die angenehme Zusammenarbeit und alle wünschen sich frohe und stille Tage im Kreis der Familien und Freunde. Wir schießen uns an (und senden doch täglich weiter auf diesem Kanal)