Auf einen roten Teppich hatte die QUH verzichtet. Den Glanz verliehen dem Abend die 5 vorgestellten Filme, die Gäste und vor allem die zahlreichen Zuschauer im Marstall. 7 Gemeinderäte waren erschienen (außer den notorischen 4 QÜHen, Lucki Hasenender (EUW), Wolf Adldinger (Grün) & Andi Hlavaty (CSU), weiter 2 Träger des Bayerischen Filmpreises (Dagmar Wagner und Sebastian Stern), Künstlerpaare (Roman Wörndl & Juschi Bannaski), Schauspieler (außer Jürgen Tonkel auch Marcus Calvin vom Staatsschauspiel), Schuldirektor Liebl samt Gattin, sogar der alte Kulturbanause und MTV-Unternehmensstammtischler Christian Kalinke war gekommen. Nur der Bürgermeister, der mit dem Star des Abends zusammen ministriert hatte, fehlte entschuldigt.
Mehr Besucher als Stühle: der Marstall bei der QUH-Kurzfilm-Nacht
Die QUH-Organisatoren Philipp Pröttel (der mit Andy Ammer durch den Abend führte) und André Weibrecht waren von dem Erfolg am meisten überrascht. Zwar wußten sie von der Qualität der 5 Filme, aber es hatte parteiintern doch Zweifel an der Publikumsakzeptanz einer auf einem Dorf nicht gerade alltäglichen “Kurzfilmnacht” gegeben.
Den Auftakt im übervollen Marstall machte “Good Kill” von Uwe Greiner. Ein trotz seiner Kürze emotionaler und bis in die Details perfekt gestylter Film über einen Scharfschützen. Er konzipiere jedes seiner Bilder wie ein Photo erläuterte der Regisseur nachher im Gespräch. Als nächstes: Katharina Nobis Filmdebut “Rosalie und Bruno”. Katharina, die 200 Meter vom Marstall entfernt aufgewachsen ist, hatte es als einzige Regisseurin nicht zu der Veranstaltung geschafft. Sie war mit Filmarbeiten in Italien beschäftigt, versuchte trotzdem zu kommen, hatte es aber – wie ihre stündlichen Telefonate verrieten – bis Ende der Veranstaltung nur bis zum Brenner geschafft. – Pause. – Dann der lauteste Jubel des Abends: Die “local heroes” Carolin Mock, Fabienne Buholzer und Yvonne Cosack stellten ihren Film “Gleiche Heimat – Andere Welt” vor.
Muss man sich diese Namen vielleicht merken? Carolin Mock, Fabienne Buholzer und Yvonne Cosack im Gespräch mit Philipp Pröttel
Natürlich konnte der Film der Video AG vom Gymnasium Kempfenhausen das perfekte Niveau der anderen 4 Filme nicht ganz erreichen. Er überzeugte dafür mit seinem direkten Zugang und dem frischen, sehr intimen, entlarvenden Blick auf seine beiden Protagonisten, einem Burschenschaftler vom Dorf und einem etwas verzogenen Zögling aus einer vermögenden Familie. Wie denen denn der Film gefallen habe, wollte Philipp im anschließenden Gespräch von den 3 Macherinnen wissen. Sie hätten sich bis heute nicht getraut, ihnen den Film zu zeigen, antwortete darauf Yvonne Cosack unter lautem Gelächter des Publikums.
Nach dem Amateurfilm lief der sicher eindringlichste Film des Abends: In “Der Fang des Lebens” schildert der aktuelle Träger des Bayerischen Filmpreises (Kategorie: Nachwuchs) Sebastian Stern, dessen Spielfilmdebut “Die Hummel” gerade in den Kinos lief, den Kampf eines kleinen Jungen um das Leben seines Opas. Einige Zuschauer wurden dabei beobachtet, wie sie sich eine kleine Träne der Rührung aus den Augen wischten, als der kleine Junge seinem sterbenskranken Opa heimlich einen fetten Fisch an die Angel hängte.
Gut zwei Stunden dauerte da schon der Abend, als Andy Ammer dann die Attraktion des Abends ankündigte: die Premiere des Filmes “Leave Without Running” des Höhenrainer Ex-Ministranten und Schauspielers Jürgen Tonkel.
Für Daheimgebliebene: der Trailer zu Tonkels “Leave without Running”
Atmosphärisch dicht, perfekt gemacht, surreal überhöht und trotzdem mit einem harten Musik- & Bildrhythmus versehen … es war allen klar, dass Jürgen Tonkel nach diesem Debut nach seiner Ministranten- und seiner Schauspielkarriere, vielleicht noch eine dritte Laufbahn als Regisseur bevorsteht.
Das Resumee des Abends lieferte der – sonst der Kultur nicht immer so zugewandte – Trainer der MTV-AH-Mannschaften Klausi Böck: “Gaaanz großes Kino!” nannte er begeistert den Abend.
Unser Paparazzo Baby Immerlos war natürlich auch dabei und schickte den Bösen Buben Material:
Die Moderatoren: Doctores Pröttel und Ammer mit Jürgen Tonkel in der Mitte
Die Regisseure: Sebastian Stern, Eva und Jürgen Tonkel, Uwe Greiner
An der Bar: André Weibrecht und Harald Kalinke
An der Kasse: Exilberger Robi Meisner und Elke Link
Letzte Einweisung: Erich Höhne an Andy Ammer
Gute Laune: Heiko Kayser an Michaela Höhne
Noch bessere Laune: Andy und Susi Obermaier
Vertieft: AH-Torwart Bernhard Hirmer und Neu-Farchner Stephan Marchner
An der Bar: Sissi Kalinke und Ute Pröttel
Im Publikum: Dagmar Wagner, ebenfalls ausgezeichnet mit dem Bayerischen Filmpreis, und Marcus Calvin, Schauspieler am Bayerischen Staatsschauspiel
Volles Haus – viel Applaus!
(Fotos: Höck)