Die 12., sommerliche Gemeinderatssitzung startete mit einiger Verspätung. Selbst GR Grundmann (QUH), die sich oft durch den Verkehr quälen muss, war längst anwesend. Gegen 21 Uhr war man bei Tagesordungspunkt 4 (von 21). Wir referieren heute hier nur kurz die wichtigsten Beschlüsse, derer es viele gab. Zunächst die wichtige Frage nach der Unterbringung der Flüchtlinge …
Statt der Zelte: endlich eine Containerlösung für “unsere” Flüchtlinge
Mit nur 12:6 Stimmen genehmigte der Rat eine “zeitlich befristete” Containlerlösung am östlichen Ortsausgang von Berg. Humanitär ein großer Schritt! Kritik gab es am Vorgehen des Landratsamts, das nie eine Diskussion in Berg über einen Containerstandort gesucht hatte, sondern erst ein angebotenes Grundstück pachtete, dann den Gemeinderat, wie den Zeitungen zu entnehmen war, in nicht-öffentlicher Sitzung darüber informierte und stets durchblicken ließ, dass man auf die Zustimmung der Gemeinde eh nicht angewiesen sei. Trotzdem: großes Aufatmen, dass die Flüchtlinge keinen zweiten Winter in Zelten verbringen müssen. Eine der Wohnungen (für je 6 Personen) wird – ohne Trennwände im Innenbereich – vom Helferkreis als Schulungs- und Begegnungsraum genutzt werden können, sodass Berg in der Anlage 90 Flüchtlinge unterbringen kann. Die Genehmigung wurde für 5 Jahre, bis zum 31.6.2021, erteilt … ein offenes Geheimnis, dass die Anlage auch länger stehen könnte.
Das neue Multifunktionsgebäude des MTV am Huberfeld
Eine neue Heimstatt findet endlich auch der MTV Berg … Andi Hlavaty stellte die Pläne für das neue Multifunktionsgebäude des MTV am Huberfeld vor, das Umkleiden, einen kleinen Kiosk, die Geschäftsstelle und vor allem eine kleine Turnhalle enthalten wird. Der nötige Zuschuss der Gemeinde für das Gebäude könnte von 400.000 auf 330.000 € sinken; allerdings müsste man den Bebauungsplan ändern. Der Rat nahm es zustimmend zur Kenntnis. Forza!
Relativ lange wurde um einen Bebauungsplan für Harkirchen gerungen, der nötig wurde, nachdem – ausgerechnet! – die Stadt München dort etwas überzogene Neubaupläne angedacht hatte. “Harkirchen soll Harkirchen bleiben!” fasste der Bürgermeister die jahrelangen Bemühungen zusammen. Der Rat war mit den Vorschlägen des Architekturbüros weitgehend einverstanden und forderte lediglich kleine Nachbesserungen bei der Situierung des größten Gebäudes im Ortszentrum, wo statt des leerstehenden Hauses ein 9-Parteien-Wohnhaus entstehen könnte.
Harkirchen soll Harkirchen bleiben
Skurril wurde es noch beim Dauerthema Mücken. BGM Monn wollte den Ratsbeschluss, einen Biologen und Experten für die Mückenbekämpfung einzuladen, aushebeln, indem er diesen als BTI-Vertreter entlarvte. Zuvor hatte er Leserbriefe, die die QUH-Initiative lächerlich machten, im Rat verteilt. GR Ammer (QUH) schritt währenddessen zur Tat und tötete eigenhändig das ihn umschwirrende Fluginsekt mit Blutgelüst.
Tod im Gemeinderat
http://www.merkur.de/bayern/muecken-plage-bayern-wirds-starnberger-see-noch-schlimmer-meta-6642127.html
Zum Thema Mückenplage: Was gab es hier eigentlich zu ‘entlarven’?
Diese Ignoranz und Überheblichkeit, mit der seit Jahren immer wieder ein real existierendes Problem verniedlicht, ins Lächerliche gezogen und klein geredet wird, ist eine Beleidigung für die Betroffenen. Es handelt sich hier schließlich nicht um ein paar zu vernachlässigende Einzelschicksale unbelehrbarer Sumpfbewohner. Sind ja bloß 3, 4, 5 Monate in denen diese Oger halt ihre Gärten nicht bewohnen können. Bleiben ja immer noch die schönen Wintermonate.
Tatsächlich haben die vor Jahren (aus bekanntlich guten Gründen angelegten) Überschwemmungsgebiete das Problem verursacht. Nur für die Konsequenzen fühlt sich natürlich niemand zuständig.