Es war Freitag der 13., es schneite wie verrückt und die Autobahn war gesteckt voll – dennoch ließ es sich Herbert Achternbusch nicht nehmen persönlich in den Berger Marstall zu kommen. Hier haben die Galeristin Elisabeth Carr (Kunsträume am See) und der Vorsitzende des Berger Kulturvereins Jokl Kaske ein abwechslungsreiches Kulturwochenende zu Ehren Herbert Achternbuschs organisiert. So recht Spaß hatte der große alte Herr aber nicht bei der Veranstaltung. Gnädig ließ es sich mit ein paar seiner Werke ablichten. Hörte sich die von Ingrid Zimmermann gesprochenen Wort zu seiner Person freundlich an und verabschiedetet sich alsbald wieder. Sohn Andreas hingegen blieb auch noch zum anschließenden Dokumentarfilm, der einen durchaus vergnüglichen Herbert Achternbusch vorstellte. Manche seiner Äußerungen sind auch heute noch messerscharf. Mit der katholischen Kirche liegt er unverdrossen im Clinch, und doch lernen wir Achternbusch auch von einer sehr persönlichen Seite kennen. Er genießt es von seinem Münchner Haus aus durch die Innenstadt zu schlendern, klettert mit Nesthäkchen Naomi auf den Alten Peter und gewährt Einblicke in sein Atelier. Einige seiner großformatigen kraftvollen Bilder hängen an diesem Wochenende auch im Berger Marstall: sie zeugen vom gestalterischen Potential, das noch immer in Herbert Achternbusch brodelt. Und weil es ihm augenscheinlich ganz und gar nicht um den Profit geht, hat Herbert Achternbusch die Preise für seine Bilder kurz vor der Ausstellung noch einmal der aktuellen Krisenstimmung angepasst.
Wem die Bilder Achtenbuschs dann doch zu groß sind, der wird vielleicht noch in den zusammengetragenen Restbeständen seiner Bücher fündig oder lässt sich von Achternbuschs Texten und Filmen, die heute Abend im Mittelpunkt stehen anregen.