Fernwärmeleitungen, Geothermiebaustellen, Bahnstrecken, Funkmasten, eines der Berger Windräder. In den letzten Jahren hat es fast 50 Brandanschläge auf die “kritische Infrastruktur” im Raum München gegeben. Es entstanden mehrere Millionen Sachschäden. Die Polizei gründete eigens eine “EG (Einsatzgruppe) Raute”. Im Verdacht standen Links-, Rechts- oder Klimaaktivisten. Sogar russische Spione wurden hinter den Anschlägen vermutet. Anfang April gab es dann zwei Festnahmen.
Der fehlgeschlagene Anschlag auf das Berger Windrad No. 2 im Herbst letzen Jahres
In Berg verlief der Anschlag glimpflich, aber mit professioneller Aggression. In der Nacht auf Sonntag hatten die Täter mit einer Flex ein Stück aus der Stahltür des Windrads Nummer 2 herausgesägt. Wie die Kriminalpolizei Oberbayern Nord damals mitteilte, versuchten sie, “die Anlage durch das Einbringen zuvor entzündeter Gegenstände in Brand zu setzen“. Monatelang gab es kein Ermittlungsergebnis. Seit Anfang April befinden sich zwei ca. 30-jährige Verdächtige (m/w) in Untersuchungshaft, allerdings nicht wegen der Anschläge (da existiert nur ein Anfangsverdacht), sondern wegen “Gründung einer terroristischen Vereinigung”. Diese allerdings war schon jahrelang bekannt.
Als deren Keimzelle wurde die anarchistische Zeitschrift “Zündlumpen” ausgemacht, die zwischen 2019 und 2021 in 85 Ausgaben erschienen war, auch zu Gewalt gegen Sachen aufrief und von der Polizei damals schon aufwendig durchsucht wurde. In der Ausgabe “Wann wenn nicht jetzt? – Zerschneiden wir das (Funk)netz der technologischen Herrschaft” vom Mai 2020 hieß es etwa: “In den letzten Jahren haben all die Geräte um uns herum damit begonnen, ein Eigenleben zu entwickeln.” Man müsse, so heißt es in einer anderen Ausgabe, „die gesamte Technologie zerstören, unabhängig davon, welche Scheinfreiheiten sie uns auch versprechen mag“.
Die Keimzelle der Brandanschläge? – Die eingestellte Zeitschrift “Zündlumpen” im “Internet Archive”
Die Zeitschrift wurde im September 2021 mit den Worten „Wir machen den Laden dicht. Was an gedruckten Ausgaben noch da ist, damit zünden wir irgendetwas an“. Ob die Herausgeber damit ernst gemacht haben, wird derzeit mit großem – auch internationalem – Aufwand, der in der anarchistischen Szene stark kritisiert wird, versucht herauszufinden.
Findet man bei “indymedia.linksunten” …. Linksradikale Zerstörungsfetischisten.