Am Sonntag 19 Uhr gingen die 37. Berger Ateliertage zu Ende. Wir zeigen eine Auswahl der schönsten Bilder aus den Berger Ateliers und beginnen im Süden in Allmannshausen, wo der immer findige Hans Panschar seine Skulpturen gespenstisch hinter einem Gaze-Vorhang präsentierte:
Warum denn fluchen? Panschars effektsichere Inszenierung seiner Werke …
… und ein Blick hinter die Kulissen.
Weiter nach Assenhausen, wo im Gewerbezentrum inzwischen gleich drei Künstler ausstellten. Leider mit ihrem Atelier etwas im Keller versteckt und trotzdem in ihren minimalistischen Cy Twombly-Studien ganz obenauf Cornelia Hesse, die frischen Wind in die Ateliertageszene bringt. Wir erstanden zwei wunderbare Kohlezeichnungen.
Jetzt im Privatbesitz: zwei kleine Skizzen von Cornelia Hesse
Überhaupt ist ein Trend zur abstrakten Kunst in den Berger Ateliers zu beobachte. Sogar der Photograph Andreas Huber beschäftigt sich diesmal mit abstrakter Kunst. Seine Lichtzeichnungen gehen wieder einmal neue Wege und hätten ihm fast den QUH-Preis der Ateliertage eingebracht – wenn es nicht noch eine Überraschung gegeben hätte (s.u.).
Photographieren, was es nicht gibt: Photokunst von Andreas Huber
Andreas Huber hat sich diesmal mit Daniela Fugger-Antonacci die Newcomerin der Berger Kunstszene als Gast eingeladen: Dani präsentiert weitere Meilensteine ihrer Erforschung der Zwischenwelten zwischen abstrakter Kunst und dadaistischer Collage.
Zwei Techniken, die sich vereinen: Collagezeichnung von Dani Fugger-Antonacci
Die Künstler der Ateliertage verstehen sich ja trotz aller Unterschiedlichkeit als eine Künstergruppe. Lucie Plaschka hat dies am überzeugendsten ins Werk gesetzt mit einem Wimmelbild namens “Wunder im Rudel”, das voller kleiner Tier-Geschichten steckt:
Lucie Plaschka träumt in wirren Zeiten von der Harmonie der Gruppe
Eine Künstlergruppe im Kleinen sind Juschi Bannaski und Roman Wörndl in Aufkirchen. Juschi hat sich von einem Welllen-am-Strand-Video ihres Mannes zu Nicht-Hinterglasbildern inspirieren lassen, die malerisch die Bewegung des Wassers einfangen wollen …
Die andere Seite des Hinterglasbildes: Juschi traut sich auf die Vorderseite der Leinwand
… während Roman mit einem epischen Video sich der Vergeblichkeit des Erinnerns anzunähern versucht.
Roman Wörndl, Bergs einziger Videokünstler mit einer enigmatischen, Arbeit
Bleibt noch Farchach, wo der künstlerische Spieldrang von Dazze Kammerl wie immer schönste Wunderwesen hervorbringt, die sein Studio bevölkern …
Poesie der Plastikflasche: Dazze Kammerls magischer Blick auf die Dinge
Fehlt noch wer? Eigentlich nicht, aber trotzdem die für uns größte Überraschung der Ateliertage: Franz Jäger, der Sohn von Gerd Jäger, hat dessen Atelier inzwischen aufgeräumt. Bei der Sichtung des Nachlasses seines Vaters ist er auf ein Konvolut abstrakter Gemälde gestoßen, die er diesmal ausstellte.
Die Entdeckung der Ateliertage: abstrakt expressionistische Gemälde von Gerd Jäger
Und siehe da: Auch als Maler gefällt uns das Werk von Gerd Jäger so gut, dass wir nicht nur ein Werk kauften, sondern an Franz Jäger, der sich in Farchach so liebevoll um das Werk seines Vaters kümmert und immer neue Aspekte entdeckt, den QUH-Preis der Berger Ateliertage überreichen, der traditionellerweise aus einem warmen Händedruck der QUH-Vorsitzenden Elke Link besteht.
Elke Link überrecht den QUH-Preis der Berger Ateliertage an Franz Jäger
Das Gerd Jäger-Museum in Farchach ist auch jenseits der Ateliertage jeden Tag geöffnet. Für kleines Geld kann man dort auch Werke von Bergs konsequentestem Künstler kaufen.