Neues aus dem Gemeinderat: die Sitzung vom 15. Juli 2025

Neues von Villen und Baracken. Neben den üblichen Anfragen zu Hecken gab es zu Beginn der Sitzung zwei Anfragen der QUH: Elke Link, die gerade die fertige, neue Asylunterkunft besichtigt hatte (jeder, der das möchte, kann dies nach Voranmeldung beim Asylhelferkreis tun) fragte nach, ob denn wirklich vom Landratsamt die Feuerwehrzufahrt für die Unterkunft “vergessen” worden oder wie sie geplant sei. In der Tat, so die Antwort, gebe es hierfür noch  keine Lösung.

Der Blick aus der neuen Asylantenunterkunft auf Berg

Und damit zu den Villen: Zuvor hatte der Bürgermeister den Termin für die Eröffnung des neuen Berger Rathauses verkündet: Am 23.9. wird die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen gefeiert. Am 27.9. gibt es dann einen Tag der offenen Tür für alle Berger. Die Wohnungen an der Osterfelderstraße sind Mitte Oktober bezugsfertig.

Andy Ammer fragte nach dem Schicksal der Villa de Osa, die inzwischen sichtlich verkommt. Das Gras wird nicht mehr gemäht und die Villa offensichtlich auch nicht weiter von einem Sicherheitsdienst rund um die Uhr bewacht. Der Bürgermeister berichtete, dass in der Tat der Käufer des Geländes eine erneute Änderung des Bebauungsplanes angefragt habe, diese wurde jedoch abgelehnt. Offenbar wurde das Grundstück zu hoch gehandelt. Es lässt sich jetzt nicht so einfach verkaufen. Die Bauaufsicht für die denkmalgeschützte Villa und den verwilderten, denkmalgeschützten Park liegt beim Landratsamt.

Investitionsruinen zu Unkraut, der erbärmliche Zustand der Villa de Osa, einst Krankenhaus

Beschlossen wurde der Berger Zuschuss für die Starnberger Musikschule. Die Ausbildung von 80 Berger Kindern wird dort weiter gefördert. Der Leiter der Einrichtung bestätigte auf Anfrage von Andi Hlavaty, dass man mit den Schülern jederzeit gerne auch in der Gemeinde Berg auftrete.

Größere Aufregung gab es um die gesetzlich notwendig gewordene Neufassung der Stellplatzsatzung. Die Grünen wollten die Abstimmung verschieben und obendrein eine spürbare Reduzierung der zu schaffenden Parkplätze sowie Stellplätze für Fahrräder. Das Gremium folgte dem nicht. Trotzdem ging es dann noch hoch her. EUW und CSU forderten vehement einen Verzicht auf die Vorschrift, Flachdachgaragen ab einer bestimmten Größe zu begrünen. Argument: “Kost a Goild!”. Mit nur 11:9 Stimmen wurde ihr Antrag abgelehnt. Kommentar aus der CSU: “So geht es weiter mit der Bevormundung des Bürgers.”

Der Laurentiweg

Beschlossen wurde dann auch endgültig der Ausbau des Laurentiwegs, der von den Bussen nach Biberkor befahren wird. Bei dessen letzter Beratung (29.4.) kam es fast zum Eklat, weil der QUH die Zusatzkosten, die die Gemeinde tragen muss, nicht genau beziffert wurden. Der Schulträger muss laut Bebauungsplan den Ausbau zahlen. Jetzt soll die Straße statt 4,5 m plus Reitweg auf 6 m mit dickerem Asphalt und 3 Tempoverzögerungszonen ausgebaut werden. Der von GR Kalinke (QUH) und den Grünen vorgetragene Wunsch nach einem Fahrradschutzstreifen war unrealisierbar und führte schon wieder zu hitzigen Diskussionen mit der CSU, die die Sinnhaftigkeit des erhöhten Schulwegschutzes schlicht anzweifelten (“Hat’s früher auch nicht gegeben.”).

Der Bericht des Kämmerers, der verkündete, dass die Lage der Gemeinde besser sei als gedacht, weil plötzlich ein Gewerbesteuerzahler in Millionenhöhe aufgetaucht sei, fiel kürzer aus als vorbereitet, weil die Räte noch eine ausgedehnte nicht-öffentliche Sitzung erwartete. Trotzdem: Die Schuldenfreiheit der Gemeinde, die es seit 2011 gegeben habe, sei nunmehr beendet. 0,87 Millionen Kredit hätte man bereits aufgenommen, mindestens  3,5 Millionen seien noch geplant. Hinzu kommen noch 1,7 Millionen für die Wasserversorgung.

Kommentieren (4)

  1. Stefan Monn
    17. Juli 2025 um 17:33

    Von der Pflicht zur Begrünung von Garagen sind nicht nur Flachdächer betroffen.
    Dächer bis zu einer Neigung von 20 Grad und einer Fläche ab 50 m2 sind nun zu begrünen.
    D.h. eine ortsübliche Dachdeckung, wie z.B. Ziegel, ist bis zu einer Neigung von 20 Grad nicht mehr möglich

    • Gast
      18. Juli 2025 um 14:57

      Ob das den 11 Gemeinderäten auch klar war – das bezweifle ich jetzt mal …
      Herzlichen Dank all denen, die sich mal wieder für neue, völlig absurde Regularien eingesetzt haben – da haben wir ja noch nicht genug …

  2. Gast
    27. Juli 2025 um 13:58

    Der Bau dieser weiteren neuen Bushaltestelle vor dem neuen Rathaus, nur 100m von der bestehenden Haltestelle Grafstrasse entfernt, ist ein Schildbürgerstreich!!
    Geldverschwendung und wird absehbar den Verkehrsfluss blockieren, da Rückstau auf den Kreisverkehr vorprogrammiert ist.
    Ich schlage vor, auf diese neue Haltestelle zu verzichten und allen RathausmitarbeiterInnen und BesucherInnen diese 150m Fußweg von/zu der Haltestelle Grafstrasse zuzumuten!!

  3. TR1980
    27. Juli 2025 um 18:53

    Bei bis zu 20° Dachneigung hätte ich als Laie auch nicht mehr an ein Flachdach gedacht…

    Wann gilt das? Bei Neubau, Neueindeckung, …?

    Muss man dann begrünen auch unter / neben einer PV Anlage (die man wohl auf jeden Neubau packen würde, gerade bei einer Garage, die man wohl auch gleich mit Ladeanschluss ausstattet)

    Ein paar mehr Informationen wären interessant

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