Die Dämme haben gehalten (außer einem)

Anders als in manchen Gemeinden des Westufers ist bei allen kleinen Unglücken und Überschwemmungen in Berg die große Katastrophe diesmal zum Glück ausgeblieben. Bürgermeister Steigenberger – stilecht in Feuerwehruniform mit seinem Zug unterwegs – berichtete uns am Rande eines Einsatzes, …

Der Bürgermeister als Feuerwehrmann

… dass es im Gemeindegebiet zwar unzählige vollgelaufene Keller, aber keine größeren Katastrophen gegeben hätte. Die überspülte Brücke am Pflegerhof müsse evtl. erneuert werden (siehe den gestrigen Bericht https://quh-berg.de/vorwarnung-hochwassergefahr-alle-kraefte-im-einsatz/), aber auch dort ist der Höhepunkt der Überschwemmung bereits überschritten. Das Wasser fließt wieder unter der Brücke durch.

Der Lüßbach zurück im Bett. Die gestern überspülte Brücke des Pflegerhofs

Einen zweiten Problemfall habe es gegeben, weil das Abwasserrückhaltebecken am Seeabstieg übergelaufen sei. Es wurden wohl Fäkalien über Land gespült. Da müsse man zusammen mit dem Abwasserverband untersuchen, wo das Problem liege.

Der Seeabstieg … überspült vom Abwasser

Überall in der Gemeinde hörte man nur Lob über den schnellen, energischen und stets freundlichen Dauereinsatz der Feuerwehren, denen in solchen Tagen immer aller Dank gebührt. Seit Freitag 23:50 Uhr sind sie fast pausenlos im Einsatz. Einen ersten Höhepunkt erreichten die Einsätze Samstag Nacht gegen 5 Uhr. Insgesamt gab es nach ersten Schätzungen am Wochenende 65 Einsätze der 5 Berger Wehren. Die Feuerwehr Bachhausen war fast die ganze Nacht zum Samstag im Einsatz, dann rief man die Wehren aus Berg und Höhenrain zur Hilfe. Der Kampf gegen die Wassermassen dauerte in Farchach fast pausenlos bis gegen 12 Uhr am Sonntag. Dort wurde mithilfe einer örtlichen Gartenbaufirma sogar mit einer Stahlplatte versucht, den Bach aufzustauen. Die ganze Gemeinde hielt zusammen: Die Metzgerei Wittur zum Beispiel unterstützte die Einsatzkräfte mit Verpflegung.

Immer zur Stelle: die Feuerwehr bei einem der zahllosen Einsätze (hier in Unterberg)

Trotzdem (oder deshalb) blieb die große Katastrophe aus. Der Lüßbach – bei früheren Hochwassern oft im Zentrum  – floss am Sonntag fast in seinem Bachbett.

Der Lüßbach … fast schon romantisch renaturiert

Das Stauwehr im Süden der Gemeinde hat – anders als einige Dämme in Schwaben – wie immer gehalten …

Nach der Schleuse am Hochwasserrückhaltebecken Stand heute

Das Rückhaltebecken nach Münsing ist planmäßig überflutet … die Mückenplage für die nächsten, warmen Wochen dürfte damit vorprogrammiert sein.

It’s a jungle sometimes: Der überflutete Gehweg im Ebrachfilz

Einzig die Straße zum Wertstoffhof war am Sonntag Nachmittag noch schwer passierbar.

Auf eigene Gefahr: überflutete Straße zum Wertstoffhof

Trotzdem arbeiten in vielen Kellern noch die Pumpen.

Keller werden weiter ausgepumpt

Der einzige Damm, der überflutet wurde, war der der Biberfamilie in Farchach, aber die wird sich erfahrungsgemäß ebenfalls zu helfen wissen.

Der überspülte Damm der Farchner Biberfamilie

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