Der Leibhaftige in der Himmelmutterkapelle


Der Teufel auf der Flucht, im Hintergrund die Kirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen

Wir erinnern uns: Im Mai 2007 wurde nach langjährigen Bemühungen der Grundstein zur Wiedererrichtung der 1957 abgerissenen Himmelmutterkapelle in Aufhausen gelegt, Pater Laurentius unternahm damals die Segnung.

Seither wird unter der Regie von Michael Ott beständig daran gebaut. Und das Projekt hat echte Fans: Die Arbeiten werden zu einem großen Teil durch freiwillige Helfer und Spenden – die von Berg über Geretsried bis aus Kapstadt kamen – unterstützt.

Derzeit geht es an die künstlerische Gestaltung des Innenraums – und es ist der Familie Ott gelungen, den bekannten Fassadenmaler Günther Wasmeier dafür zu gewinnen.


Günther Wasmeier und Michael Ott


Bei der Arbeit

Günther Wasmeier – der mit seinem Sohn, dem Skirennläufer Markus Wasmeier, das Bauernhof- und Wintersportmuseum Schliersee ins Leben gerufen hat – hält die Legende, die sich um die Himmelmutterkapelle rankt, in acht Szenen in Seccomalerei fest und verwandelt die Kapelle damit in ein veritables Kleinod.


Der Entwurf im Skizzenbuch


Die noch auszumalenden Szenen im Umriss

Was stellen die Szenen dar? Die Geschichte geht so: Ein Knecht leidet an einer Art Burnout-Syndrom. In seiner Verzweiflung lässt er sich dazu hinreißen, einem Jäger – als Gegenleistung für ein Jahr Arbeitsentlastung – seine Seele zu verkaufen. Nach der Vertragsunterzeichnung jedoch stellt er fest, dass der Jäger nur verkleidet war und in Wirklichkeit der Leibhaftige ist. Dieser kommt prompt nach einem Jahr zurück, um sich den Knecht zu holen. Er packt ihn sich und fliegt mit ihm davon. Die Bäuerin bemerkt das, und ruft, nicht dumm, sofort die Himmelmutter um Hilfe an. Auf der Stelle ziehen Donner und Blitz auf, und in dem Unwetter lässt der Teufel den Knecht fallen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel.


An der Stelle, wo sein verkohlter Leichnam gefunden wurde, ist die Kapelle errichtet worden.

Fotos: Hans-Peter Höck