Der Gemeinderatssitzung zweiter, spannender Teil

Exklusiv (wegen Abwesenheit der Presse) hier der zweite Teil der Gemeinderatssitzung von letzter Woche, in dem es um spektakuläre Dinge ging: Mückenbekämpfung, neue Möglichkeiten für Windkraftanlagen, das Badefloß, eine Autobahn nach Biberkor und die Belegung der Berger Kindergärten.

Etwas eigenartig war das Abstimmungsverhalten von EUW und CSU, als es um die neuen Möglichkeiten für Windkraftanlagen südlich von Höhenrain auf Münsinger Flur ging. Die Gemeinde Berg war aufgefordert, eine Stellungnahme zum Regionalplan für Windkraftgebiete zu geben. Obwohl die Berger Windkraftanlagen überregional zu einem politischen Erfolgsmodell geworden sind und obwohl der Bürgermeister erläuterte, dass Windkraftanlagen in dem betroffenen Gebiet aus topographischen Gründen eher unwahrscheinlich seien, stimmten 6 Räte (vor allem aus Höhenrain) gegen den Regionalplan. … Schwer verständlich. Trotzdem wurde der Antrag angenommen.

Ein theoretisch mögliches Gebiet für Windkraftanlagen südlich von Höhenrain auf Münsinger Flur

Der größte Aufreger der Sitzung stand da noch bevor. Der Laurentiweg, der nach Biberkor führt, soll so weit ausgebaut werden, dass zwei Busse (oder SUVs) nebeneinander fahren können. Laut Bebauungsplan sollte – wie vor 12 Jahren beschlossen – hier eine Straße mit 4m Breite sowie ein 1,5m breiter Reitweg entstehen. Der Bauherr Gmell und die Verwaltung schlugen nun stattdessen eine 6m breite Straße vor. Begründung: Die Autos würden sonst weiter auf die Wiese ausweichen und es würden Folgekosten entstehen.

Der Laurentiweg nach Biberkor

Insbesondere QUH & SPD bezweifelten die Notwendigkeit einer solchen massiven Asphaltierung. GR Goercke schlug eine behutsame Verbreiterung und eine Erhaltung eines Geh- & Reitweges vor. Während der Diskussion gab es mehrere emotionale Ausbrüche: Einen von GR Brandl (CSU), der vehement für eine Straßenverbreiterung war, einen von GR Ammer, der nach der Abstimmung, die 9:6 ausging, erbost war, dass zuvor nicht erwähnt worden war, dass etwaige Mehrkosten des Bauvorhabens dann evtl. die Gemeinde zahlen müsste. Anderslautend hatte es in der Präsentation von Hrn. Voit noch geheißen, der Unterschied zwischen den Kosten betrage “so in etwa ein Prozent”.

Mit 14:2 Stimmen wurde ein kostenpflichtiges Mückenmonitoring einer darauf spezialisierten Firma abgelehnt. Auch die Kosten für einen Vortrag zu dem Thema, bei dem wahrscheinlich die Mückenzähler der Firma angepriesen worden wären, wurden nicht genehmigt. Der Bürgermeister verwies auch auf die Homepage der Gemeinde, wo Möglichkeiten der privaten Vorsorge dargelegt werden. https://www.gemeinde-berg.de/stellungnahme-der-verwaltung-der-gemeinde-berg-26062024-umgang-mit-stechmuecken-auf-dem-gemeindegebiet Darüberehinaus sei das Thema ausgereizt. Die nächste Plage kommt trotzdem mit brummender Sicherheit. 

Mücken in einer privaten CO2-Falle  im letzten Jahr (Foto: Sabine Öchsel)

Erwähnt wurde noch, dass die Kinderpflegeeinrichtungen der Gemeinde so gut wie ausgebucht sind. Nach Corona gehen die geburtenstarken Jahrgänge langsam zurück. Vermehrt besuchen auswärtige Kinder die Berger Einrichtungen, weshalb angedacht wurde, ob – so wie dies bei Schulen praktiziert wird – die Kosten auf die jeweiligen Gemeinden umgelegt werden könnten.

Und zum Schluss gab es noch die beiden guten Meldungen: Für das Ferienprogramm der Gemeinde kann man sich erstmals online anmelden. Bei Überbelegung von Angeboten findet nach Anmeldeschluss ein Losverfahren statt. Und: die Sicherheitsprüfung beim Badefloß hat ergeben, dass selbst in 13m Tiefe alle Ketten und Betonanker in Ordnung seien. Prüfstand.  Mit der Frage “Ganz interessant, oder?” der Gemeinde Geschäftsleiterin Andrea Reichler endete die Sitzung nach teils hitzigen Diskussionen harmonisch mit einem “OM-Moment”!

Dementsprechend endet auch dieser Artikel mit einer Erinnerung an die letzten schönen Maifeiertage:

Tanz in den (seitdem weniger schönen) Mai

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