Das 22. Wölkchen

Heute zum 4. Advent erinnern wir an eine Auszeichnung, die eine ganz besondere Leistung zu würdigen versucht. Eine womögliche Lebensrettung und einen Akt von Zivilcourage, der leider nicht selbstverständlich ist.

Es war im Jahre 2013. Gegen Mitternacht sind der damals 17 jährige Allmannshauser Schüler Markus Knobloch und sein Feldafinger Freund Nicholas Martin auf dem Nachhauseweg. Sie hören erst Autos hupen (von denen keines stehen blieb) und Hilfeschreie. Die beiden sahen sich an – so schildert es Markus später im QUH-Blog – und liefen dann sofort los. “Wir haben eigentlich nicht viel Zeit verloren, um dem Opfer zu helfen.”

Nicholas Martin, Markus Knobloch und Horst Seehofer 2015 in der Münchner Residenz
Foto: Bayerische Staatskanzlei

Markus erzählte weiter: “Wir sahen zwei Personen auf dem Boden kniend, der vordere war vollkommen mit Blut überströmt und wurde von dem hinteren gewürgt. Wir haben den Täter angeschrien, dass er verschwinden soll, worauf er dann auch aufstand und wegging. Danach haben wir Polizei und Krankenwagen verständigt und uns um das Opfer gekümmert. Der 38-jährige Täter hatte ihn zuvor mit einem Holzprügel brutal zusammengeschlagen. Mittlerweile wurde der Täter zum Glück gefasst und in die Psychatrie gebracht”

Zwei Jahre später bekamen Markus und Nicholas – gemeinsam mit 85 weiteren Lebensrettern – im Antiquarium der Münchner Residenz von Ministerpräsident Horst Seehofer die Bayerische Rettungsmedaille verliehen. “Die Herren Knobloch und Martin haben am 16. November 2013 in Starnberg einem Mann das Leben gerettet, der von einem Mann von hinten mit einer massiven Holzlatte angegriffen und schwer verletzt wurde”, heißt es in der Bekanntmachung der Staatskanzlei.

Im Oktober 2014 wurden sie bereits mit dem “XY-Preis – gegen das Verbrechen” für Zivilcourage ausgezeichnet – der Preis war 2002 von Eduard Zimmermann ins Leben gerufen worden, der jahrelang die Sendung “Aktenzeichen XY ungelöst” moderiert hatte, und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers.

Aus Anlass der Feier sprachen wir damals noch einmal kurz mit dem Lebensretter:

Markus Knobloch: “Also ehrlich gesagt sehe ich das alles immer noch genau wie damals. Es war wichtig, dass wir was gemacht haben, und ich würde dasselbe jederzeit wieder machen, auch wenn man immer ein bisschen auf sich selbst aufpassen muss.”

QUH: Und wie war die Feier in der Residenz? Ihr seid sicher – zu Recht – stolz auf eure Medaille?
Markus Knobloch: Die Feier war schön, aber da ging es ja nicht nur um uns, sondern auch um 85 weitere Lebensretter aus dem Kreis München, und denen sollte man auch größten Respekt zollen, weil es da meiner Meinung nach Leute gab, die mehr geleistet haben als wir – aber klar, ein bisschen stolz ist man schon. Auch wenn es jetzt langsam wieder reicht mit dem Medieninteresse an der Geschichte, finde ich.


Markus Knobloch und Nicholas Martin mit Karl-Heinz Rummenigge Karl Hopfner in der Allianz-Arena

Und doch durften sie sogar noch einmal auf der ganz ganz großen Bühne auftreten. Sie wurden vor dem Heimspiel des FC Bayern in der vollbesetzten Allianz-Arena von Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner mit der Auszeichnung der Dominik-Brunner-Stiftung ausgezeichnet. Die Dominik-Brunner-Stiftung hat es sich zum Ziel gemacht, gute Taten mit Vorbildfunktion bekannt zu machen – Dominik Brunner hatte im September 2009 sein Leben verloren, als er Zivilcourage bewiesen und bedrohte Schüler verteidigt hatte.


Der damalige Abiturient Markus Knobloch aus Berg 2015 mit Bayerischer Rettungsmedaille

Die QUH-Berichterstattung über diese tapfere und vorbildliche Tat lesen sie unter anderem hier https://quh-berg.de/berger-zivilcourage-565870816/: oder hier:https://quh-berg.de/ausgezeichnete-zivilcourage-1022461600/ oder hier: https://quh-berg.de/rummenigge-und-hopfner-ehren-jungen-berger-1022474610/

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