Lange keine Sitzung gehabt. Immer wenn dies der Fall ist, stauen sich die großen Themen der Gemeinde in den Köpfen der Räte an. In den Anfragen und Berichten am Anfang ging es vor allem um Wege und Durchfahrten.
Doch zunächst herzliches Klopfen: Alexander R., der immer fleißige, immer freundliche, allseits beliebte geschäftsleitende Beamte von Berg hatte an seinem Geburtstag nichts Besseres zu tun, als seine Pflicht zu erfüllen und an der 8. Sitzung des Gemeinderates Sitzung teilzunehmen.
Alles und das Gute, Alex! (Und Entschuldigung für das unscharfe Bild)
Dann die Wege und Durchfahrten. Zunächst der Kastenjaklweg. In der Vergangenheit hat der Großgrundbesitzer Dipl. Ing Dr. h.c. S. G. des öfteren ohne Grund und länger als nötig den öffentlichen Kastenjaklweg, der durch sein Anwesen führt, gesperrt. Die Gemeinde hat ihn aufgefordert, dies zukünftig zu unterlassen.
Dann die Ortsdurchfahrt Höhenrain: Die langersehnte Neu-Asphaltierung der Ortsdurchfahrt wird so schnell nicht kommen, da das Straßenbauamt festgestellt hat, dass sich die Straße aufgrund der Kanalarbeiten einseitig gesenkt hat. Die Gemeinde hat der Baufirma ein 2-wöchiges Ultimatum gestellt, sich zu den eventuellen Baumängeln zu äußern. Ob die Straße dieses Jahr noch saniert werden kann, ist allerdings fraglich.
Dann das Thema, von dem der Bürgermeister in einem ungewohntem Gefühlsausbruch behauptete: “Es ödet mich an”: Der Kreisel in Berg. Es ist eine Spende eingegangen, die dazu verwendet wird, noch einmal mit der Landschaftsarchitektin über die Begrünung zu reden und Nachbesserungen zu veranlassen. Besonders die CSU (Hlavaty, Dr. Haslbeck) hat sich dieses allzu populäre Thema auf die wehenden Fahnen geschrieben. Die QUH ist definitiv dagegen, hier noch mehr Geld auszugeben und sieht – so wie GR Link – der Wachstumsphase der wilden Stauden eher erfreut entgegen.
Dann geht es um rätselhafte Absperrungen an einer beliebten Badestelle unten am See, die zumindest dem § 141 (3) der bayerischen Verfassung, der den freien Zugang zu den Gewässern garantiert, nicht genügt. (“Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu Bergen, Seen, Flüssen und sonstigen landschaftlichen Schönheiten freizuhalten“)
Ketten vor dem Badeplatz
Kurz vor der Stelle, wo Assenbucher Straße und Seebuchet aufeinanderstoßen, befand sich bis vor kurzem eine freie Fläche, auf der vielleicht fünf Auto nebeneinander parken konnten, über der Straße ein fast strandähnliches, für jedermann zugängliches Seegrundstück. Die bisher zum Parken genutzte Fläche wird mittlerweile durch einen Lattenzaun versperrt, es stehen Boote darauf, der Seezugang wird durch eine Kette verwehrt. Auch das Rathaus weiß nur: Eigentümer ist der Freistaat Bayern, der laurt Verfassung gehalten ist den Zugang zu den Seen freizuhalten. Wie es zu der Absperrung kam, bleibt bislang ein Rätsel.
Freiflächen zu Liegeplätzen: Bringt das dem Freistaat ein paar Hunderter und zerstört dafür ungerührt die Uferlandschaft?
Weiter mit den Durchfahrten, letzter Teil: Die Grünflächen um die Bäume in der Ortsdurchfahrt von Berg wird von parkunfähigen SUVs umgepflügt. BM Monn hat verschiedene Ideen (Steine, Pfähle, Poller), die aber erst mit dem staatlichen Straßenbauamt Weilheim abgestimmt werden müssen. In Weilheim wurde man in der Vergangenheit nicht unbedingt für weise Entscheidungen berühmt (der abstruse Fahrradweg durch Berg wurde dort ausgeheckt). GR Steigenberger machte deshalb den einfachen Vorschlag: “Busch Grün Baum Grün Busch”. Denn selbst SUV-Fahrer, die nicht zögerten, Wiesen mit ihren Gefährten umzumähen, würden davor zurückschrecken, mit ihren Autos ganze Büsche niederzufahren.
Mit dieser wunderbaren Formel (“Busch Grün Baum Grün Busch”) beschließen wir die heutige Berichterstattung. Den ganzen Rest der öffentlichen Sitzung gibt es morgen hier in ihrem QUH-Blog.