Bürgermeister-Kronen für die Wahlverlierer?

Die Gemeinderatswahl ist schon so lange her, dass ihr sensationelles Ergebnis fast schon im Alltag von Haushaltsverhandlungen, Maifeiern und Fraktionstreffen untergegangen ist. Manche können es immer noch nicht begreifen (so die CSU, die bis heute so fassungslos ist, dass sie in einigen Wahllokalen von der QUH überholt wurde, dass sie bis heute von falschen Zahlen ausgeht, vgl. den obenstehenden Artikel). Zur Erinnerung für alle:

Die Wahl zeigte den eindeutigen Wunsch des Wählers nach Erneuerung, frischem Wind, neuen Ideen, neuen Gesichtern. Es gibt 8 neue Gemeinderäte. Anders als mit der allgemeinen Sehnsucht nach personeller Erneuerung wäre das sensationelle Ergebnis der QUH, die ab nächster Woche auf Augen- und Fraktionshöhe mit den Granden der Berger Lokalpolitik regieren muß, nicht zu erklären. Alle anderen Parteien haben – zum Teil kräftig – verloren.

Als erster Akt des neuen Gemeinderats steht nun am kommenden Dienstag die Wahl der stellvertretenden Bürgermeister an. Die QUH hat schon früh – getragen vom Wählerwillen, der Elke Link auf Anhieb die drittmeisten Stimmen aller Kandidaten zusprach – einen Anspruch auf den Posten des dritten Bürgermeisters angemeldet. Eine Frau und ein neues Gesicht sollte an bescheidener dritter Stelle für den neuen Geist in der Gemeinde stehen.

Und was sollen wir sagen? – Nach den ersten vorsichtigen Sondierungen sieht es so aus, als ob die Wahlverlierer der Wahl sich zusammentun, um – an der QUH vorbei – die Stellvertreterposten unter sich auszumachen und genau die Parteien mit Ämtern auszustatten, die vom Wähler eher nicht mehr gewollt und gewählt wurden (z.B. die größten Verlierer der Wahl, die BürgerGemeinschaft). Somit bliebe in der Politik alles beim Alten und im Argen. Es wäre eher schlimmer als vorher: Die immergleichen Politiker, die schon immer im Rat saßen, sichern sich gegenseitig die Macht … und mit Frau Nowak verläßt die letzte Frau das Bürgermeisteramt.

Realpolitik, fürwahr, aber keine weise Politik. Und eine offensichtliche Mißachtung des Wählerwillens.