“Zu einem guten Essen und einem guten Bier gehören gute Kunst und Kultur.” Mit diesem Statement stellt Steffen Sonnenwald, Geschäftsführer für Andi Gröber, den Inhaber des Gasthofs Die Post, gemeinsam mit Andi Gröber selbst und Georgia Schmid von der Münchner Iberl-Bühne, die für das Kulturprogramm verantwortlich zeichnet, die “Aufkirchner Kulturmanufaktur” vor.
Machten ein Fass auf: Andi Gröber, Steffen Sonnenwald und Georgia Schmid
Steffen Sonnenwald, selbst einst Profikoch und an Joe Haiders Jazz School München ausgebildeter Bassist und Gitarrist, erzählte zunächst, wie er Andi Gröber kennenlernte: Sonnenwald machte sich 1999 als gastronomischer Unternehmensberater selbstständig und lehrte gelegentlich als Dozent in Otto Kochs “Ècole Culinaire” – dort begegnete er Andi Gröber. Gröber hatte 2012 den damaligen Gasthof zur Post kernsaniert – und ihm “wieder Leben eingehaucht”, wie Sonnenwald es ausdrückt. “Ein Glück für die Gemeinde Berg.”
Seit 1. September des letzten Jahres fungiert Steffen Sonnenwald nun als Geschäftsführer für Andi Gröber. Im Modell “Landgasthof” sieht Sonnenwald, der nach seinen Auftritten als Fernsehkoch und Mitbegründer der “Jungen Wilden” eher in der Sterneküche und Tophotellerie unterwegs war, ein großes Potential.
Der “Landgasthof Die Post”, wie er sich jetzt nennt, vermietet 29 Zimmer mit knapp 70 Betten. 240 Gäste können à la carte von dem Südtiroler Koch Christoph Ladurner bekocht werden. “Mit unseren etwa 40 Angestellten sind wir der größte Arbeitgeber in Aufkirchen – nach der Kirche”, scherzt Gröber.
Veranstalter und Künstler der “Aufkirchner Kulturmanufaktur”
Das neue Kulturprogramm, für das Georgia Schmid verantwortlich zeichnet, beginnt ab April mit ein bis zwei Veranstaltungen monatlich. Zur Vorstellung der “Aufkirchner Kulturmanufaktur” hatten sich auch einige Protagonisten eingefunden und gaben eine musikalische und literarische Kostprobe:
Roland Hefter macht am Donnerstag, den 6.4., den Anfang
Knedl & Kraut sind am 4.5. an der Reihe
Ein Teil vom Orchester Kurzweil mit Juri Lex von Knedl & Kraut (das Orchester Kurzweil spielt am 12.5.)
Eric Brodka wird gemeinsam mit Hansi Kraus und Juri Lex am 3.12. aus “Eine bayerische Weltgeschichte” von Michael Ehbauer lesen
Im Oktober steigt Steffen Sonnenwald dann sogar selbst auf die Bühne – mit seiner Band “Hausgmacht” tritt er während einer Ausstellung seines Hamburger Freundes Ole Ohlendorf auf, der mit der Musiker-Porträtserie “Dead Rock Heads” bekannt geworden ist. Der Donnerstag ist der bevorzugte Veranstaltungstag – an den Wochenenden ist der Saal meistens an Hochzeitsgesellschaften oder für andere Veranstaltungen vermietet.
Am 29.6.: Ammer, Ani & die Hochzeitskapelle bei einem Gastspiel in Fürstenfeldbruck
Am Donnerstag, den 29.6. ist der Gasthof Die Post Gastgeber für das preisgekrönte Stück “The King is Gone” von Andreas Ammer mit Micha und Markus Acher (The Notwist) samz der Hochzeitskapelle, Friedrich Ani, Eva Löbau, Judith Huber und Wowo Habdank, das im Rahmen des von der Gemeinde Berg veranstalteten Oskar-Maria-Graf-Festspiels aufgeführt wird.
Das unternehmerische Risiko hält sich bei der Aufkirchner Kulturmanufaktur in Grenzen. “Es ist alles da! Wir haben den Saal, die Technik, die Bühne – das können wir alles nutzen, ohne dass investiert werden muss”, sagt Sonnenwald. Gewinne müssen mit der Aufkirchner Kulturmanufaktur nicht erwirtschaftet werden, man will guten Künstlern eine Bühne geben und sie anständig bezahlen – aber den Break-even-Point zu erreichen, wäre das Ziel.
Bis es soweit ist, noch eine gute Nachricht, die schon ab dem 1. April gilt: Die Küche wird – endlich! – wieder bis 22 Uhr geöffnet sein.
(Alle Fotos: Hans-Peter Höck)
Eischenka konner ned