Eigentlich fährt der Berger gern erst im September in den Urlaub, weil er es im August am See am Schönsten hat. Dieses Jahr allerdings hat die Jahreszeit mit dem H am Anfang spürbar schon Einzug gehalten: Zeit für herbstliche Vergnügungen.
Auch 28 Jahre nach der Havarie von Tschernobyl ist die radioaktive Belastung der bayerischen Pilze immer noch mehr als halb so hoch wie am ersten Tag. Das liegt daran, das das damals über Bayern abgeregnete Isotop Cäsium 137 eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat. Besonders die bei uns reichlich wachsenden Maronenröhrlinge gelten als gute Cäsium-Speicher. Im letzen Jahr wiesen süddeutsche Pilze stellenweise immer noch das 6-fache des erlaubten Strahlenwertes auf.
Einen wahren Pilzliebhaber kann das freilich nicht abhalten: also auf in die Wadlhauser Gräben! – Hier unser “Catch of the Day”:
Der schmackhafte Maronenröhrling und der ungenießbare Gallenröhrling
Das Cäsium befindet sich bei den Maronen hauptsächlich in den Farbstoffen der Hutes, sodass der Gehalt angeblich durch das Abziehen der Haut verringert werden kann.
Der ungenießbare Düsterröhrling und ein Handteller großer Steinpilz
Letzteren hätten wir fast stehen gelassen, weil er offenbar schon einer Schneckenfamilie als Wochenendvergnügung herhalten mußte. Beim Pflücken erwies er sich aber als so schwer, dass er allein einen Menschen auch noch ernähren kann.
Der selten gesammelte Ziegenbart und der wohlschmeckende Echte Reizker
… welchen man am Wegesrand leicht am orangenen “Blut” erkennt. Sein lateinischer Name Lactarius deliciosus verrät den Nutzen. Insbesondere Reizker findet man dank der feuchten Witterung bereits mehr, als man essen kann.