Mit einer gewissen Spannung hatte man dieser Gemeinderatssitzung entgegen gesehen: Wie würde sich die überparteiliche Genz-Fraktion (Eisenhut-CSU, Schmid-ÜWG, Haseneder-EUW) bei ihrem ersten offiziellen Auftritt seit dem Bekanntwerden ihrer eigenartigen Unterschriftenaktion “Pro-Mörserturm” verhalten? … Nun: Die Genz-Fraktion zog geschlossen den Schwanz ein und traute sich nicht, im Gemeinderat zu erscheinen. Sozusagen ein temporärer Rücktritt von den Pflichten eines Gemeinderats. Es wäre zu überlegen, ob jemand, der durch Nicht-Erscheinen den Eindruck erweckt, sich aus der Verantwortung für sein kritikwürdiges Verhalten zu stehlen, nicht überhaupt zurücktreten sollte.
Sorgen um das Dach über dem Kopf müßten die drei sich jedenfalls nicht machen. Denn die Gemeinde sorgt sich um ihre Obdachlosen. Sie waren das beherrschende Thema der Gemeinderatssitzung. Die Obdachlosen brauchen nämlich absurderweise ein neues Haus. Die Frage lautet, ob es diesmal ein richtiges Haus werden soll oder ob ein paar neue Container reichen. Die Verwaltung favorisiert ein Haus, weil das länger stehen würde, billiger käme auf jeden Fall (zumindest kurzfristig) eine erneute Containerlösung (wie sie ja auch schon für die Gästeumkleide der MTV-Fußballer jahrelang praktiziert wird). Problem: Während der Bauzeit müßten die Obdachlosen (derzeit sind es nur 4) anderweitig untergebracht werden. Das Thema wurde vertagt. Aber man neigt zu den Containern.
Insgesamt fehlte der Verwaltung ohne Michel Braun noch etwas die gewohnte Gelassenheit. BM Monn mußte öfters flüsternd eingreifen. Für die Gemeinderäte gab es folgende Haltungsnoten:
und wie wäre es? die obdachlosen im mörserturm unterzubringen?