Normalerweise nur immer alle 2 Wochen am Dienstag fand am heutigen Mittwoch ausnahmsweise eine Gemeinderatssitzung statt, die nur einen Tagesordnungspunkt hatte: Dritte Abwägung der mit unverminderter Intensität aus den Nachbargemeinden eingegangenen Anregungen und Bedenken gegen den Flächennutzungsplan zwecks Standortfestlegung für Windkraftanlagen in den Wadlhauser Gräben.
Gleichzeitig erhielten viele Berger Gemeinderäte eine Mail von Maria Reitinger, Grundstücksbesitzerin in Neufahrn Süd und 2. Bürgermeisterin von Schäftlarn, mit einem Konvolut von Schreiben, Presseartikeln und Stellungnahmen von Denkmalpflegern und Naturschützern, warum Windkraft als erneuerbare Energiequelle in Oberbayern und damit insbesondere auch in den Wadlhauser Gräben nun gar nicht geht. Alle vorgebrachten Bedenken von Frau Reitinger decken sich inhaltlich mit den 70 auch heute noch einmal behandelten Einwänden von Privatpersonen und mit den 17 Hinweisen und Einwänden von Behörden und Verbänden. Interessant ist aber das Fazit ihres Briefes:
“Sollten die WKA an den genannten Standorten nicht abgewendet werden können, so hoffen und wünschen wir als letzte Konsequenz, dass Herr Genz als Auslöser dieser unsäglichen Berger Windkraftplanung auf Kosten der Nachbarn, seine Chance nützt und sein Windrad in nächster Nähe von Dörfern der Gemeinde Berg baut.”
Das macht er übrigens bereits seit langem in einem Abstand von weniger als 100 Metern. Noch einmal für Frau Reitinger persönlich: Ihr sehnlicher Wunsch wird sich mit Rechtskraft des neuen Flächennutzungsplans leider nicht erfüllen lassen.
Aber nun zum eigentlichen Sitzungsverlauf:
Wegen Einwänden, die wohl erst in letzter Minute aufgenommen und beantwortet wurden, verspätete sich Bürgermeister Monn um ungewöhliche 6 Minuten, sodass die Sitzung erst um 19.37 Uhr beginnen konnte. Anwesend waren 16 Gemeinderäte und der BM, sodass die Beschlussfähigkeit gesichert war. Erstaunlich wenig Gäste aus den Nachbargemeinden waren diesmal anwesend, es gab keine Zwischenrufe, sodass die Sitzung sehr gesittet von statten ging. Langer Rede kurzer Sinn: Es waren insgesamt 87 mehr oder minder altbekannte Einwände auf 83 engbeschriebenen DIN A4 Seiten zu behandeln, die zu 116 Einzelabstimmungen geführt haben. Der jeweilige Vorschlag der Verwaltung wurde 116mal einstimmig vom Rat mit jeweils 17 Stimmen angenommen. Der Weg ist nun frei für die 4. verkürzte Auslegung und die am 31.1.2012 vorgesehene Absegnung des Flächennutzungsplans durch den Gemeinderat. Puh… wird scho wern. Ende der Sitzung 22.21 Uhr.