Im Duden ist es nachzulesen: Das Substantiv Verdienst gibt es im Deutschen sowohl als Maskulinum wie auch als Neutrum, wobei sich das Neutrum semantisch häufig, aber nicht zwingend, durch die Ermangelung des Nomens im Maskulinum auszeichnet. Will heißen: Wer sich verdient gemacht hat – sprich: Leistungen erbracht hat, die der öffentlichen Anerkennung wert sind -, tat dies zumeist ohne Verdienst. Sprich wiederum: ehrenamtlich.
Geehrt: QUH-Vize Harald Kalinke
Die Gemeinde Berg ehrte – wie zuletzt vor zehn Jahren geschehen – am vergangenen Dienstag zehn verdiente Gemeindebürger. Der Jury gehörten Vertreter der Politik (die drei Bürgermeister), der Kirchen (die Pfarrer Johannes Habdank und Piotr Wandachowicz) und von vier Vereinen (Andreas Hlavaty für den MTV Berg, Dr. Joachim Kaske für den Kulturverein, Erich Meier für die FFW Bachhausen und Rita Steigenberger für den Sozialverband VdK).
38 Vorschläge gab es, 10 Engagierte wurden geehrt. In der Einleitung – musikalisch umrahmt von der famosen Farchacher Stubnmusik – zeigte BGM Monn eine bislang unbekannte poetische Ader: “Der Sonnenschein, den sie anderen bringen, strahlt auf sie zurück.” Auch die nachfolgenden zehn Laudationes hielt Monn allesamt höchstselbst. Ausgezeichnet wurden drei Frauen, sieben Männer (!). Hier in alphabethischer Ordnung die Preisträger, ohne die Berg weniger liebenswert wäre:
- Marlene Donath engagiert sich seit 35 Jahren in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Die ehemalige Religionslehrerin gründete einen Gebetskreis, den es seit 30 Jahren gibt, ist Mitglied im Katholischen Frauenbund, im Vorstand der Landvolkbewegung, Beirätin im ÖKAP und seit 2003 Pfarrgemeinderätin.
- Christian Feirer ist seit 36 Jahren Mitglied beim FSV Höhenrain. Vom Jugendspieler brachte er es zum Kapitän der 1. Mannschaft – insgesamt 900 Spiele hat er bis 2011 bestritten – und kickt nun in der AH. Nebenbei engagierte er sich seit 1995 als Sportlicher Leiter beim FSV und auch als ehrenamtlicher Trainer, bis 2005 war er 1. Vorsitzender.
- Gerd Jäger ist bekannt als Grüner Radler. Auf seinen Fahrten deckte er regelmäßig Umweltsünden auf. Der ehemalige Gemeinderat für Bündnis 90/Die Grünen ist Künstler, der sich für den Bund Naturschutz einsetzt.
- Prof. Dr. Christian Jutz gründete die Sternwarte in Aufkirchen, die dank seines Einsatzes 1992 eröffnet wurde. Er schenkte zunächst ein Spiegelteleskop und investierte weiter – alles wurde 1998 der Gemeinde überlassen. Lange hielt er Vorträge und machte Führungen.
- Harald Kalinke (Foto s.o. – Blogleser wissen, wie er von vorne aussieht) ist Mitglied des MTV Berg, seit er sechs Jahre alt ist. Er entwickelte sich zum “besten Elfmeterschinder aller Zeiten”. Als 2. Abteilungsleiter, Kassenwart, Beirat für Finanzfragen (böse Zungen sagen Controller) und Nachwuchsförderung sowie Sponsoring ist er nach seiner sportlichen Zeit weiterhin aktiv. Zudem stellt seine Firma ortsansässigen Vereinen seine Rasenpflegemaschine unentgeltlich zur Verfügung. Durch die Baumpatenaktion senkte er die Kosten für Berg Nord.
- Erika Laurent saß für die SPD von 1984 bis 2002 im Gemeinderat. Abgesehen von ihren Umweltprojekten (z.B. Roter Punkt, Geschirrverleih, Geschirrmobil, Bund Naturschutz) engagierte sie sich beim “Kulturspaziergang” und im Wohnzentrum Eztztal.
- Ralf Maier ist Vorsitzender des OGBV. Schon lange berät er Berger Bürger in Sachen Garten. Unter seinem Vorsitz verdoppelte sich die Mitgliederzahl. Auf sein Konto gehen: Obstpresse, Pflanzenmarkt, Bienenstand, Gemüsefeld, Blumenschmuckwettbewerb. Er kümmert sich auch um den Schulgarten in der OMG-Schule.
- Stefan Stadler trainierte von 1991 bis 2010 Turner beim MTV Berg und nahm mit den Mannschaften an Wettbewerben teil. Er selbst war – man höre und staune – 1986 Deutscher Vizemeister an den Ringen, im Olympia-Kader, ist mehrfacher Bayerischer Meister. Und organisierte mit seinen Mitstreitern immer die beliebte Nikolausfeier ….
- Friederike Stefke engagiert sich seit etwa 60 Jahren in der Pfarrgemeinde Höhenrain. Die Lehrerin ist seit den Fünfzigerjahren Organistin in Höhenrain, wo sie auch lange Pfarrsekretärin war. Der Höhenrainer Advent wird von ihr mitgestaltet, und in der Kolpingsfamilie hatte sie ebenfalls Ehrenämter inne.
- Hans Werner ahmte – nach Aufforderung – den Gesang eines Rotkehlchens nach. Seit seiner Jugend interessiert er sich für Natur- und Vogelschutz und macht beständig Führungen und Fotovorträge. Der begnadete Vogelstimmenimitator verabschiedete sich als Grauspecht.
Auch der Juror freut sich: Andi Hlavaty
Abgesehen von der Urkunde bekamen alle Geehrten – und die verdiente Jury – ein Exemplar von Edwin Kunz’ Bild- und Textband “Starnberger Seeflimmern”, die Herren Wein und die drei Damen einen Blumenstrauß.
Lob für die Berichterstattung Liebe QUH,
die Berichterstattung über die Ehrung ist großartig und diese Persönlichkeiten haben diese Würdigung allesamt verdient.
Die Leser würden sich vielleicht auch noch über einen Bericht zur Eröffnung der Kegelbahn im “Müller’s auf der Lüften” freuen. Die neue Bahn erfreut die vielen Kegler und müsste eine Erwähnung wert sein.
Schöne Grüße
Ein Kegelfreund
Lieber Kegelfreund … … von der Kegelbahn gab es bereits am 4. Juni einen Vorbericht. Sie finden ihn hier: /?p=2026/ … aber natürlich kommt da nochmal etwas, wenn wir dort beim Kegeln sind.
Wen es interessiert. Die wunderschöne von der Gemeinde finanzierte Kegelbahn im Keller “Auf der Lüften” ist endlich eröffnet und für 12 € / Stunde zu mieten.
Hätte … … es nicht gereicht, ein Bild der Geehrten zu zeigen?
9x BM Monn ist doch etwas zu viel des Guten in einem Quh-Bericht.
Findet die Ehrung (die ja richtig ist) turnusmäßig nur alle 10 Jahre statt oder wurde sie nur aus dem Hut gezaubert, weil der BM mal wieder etwas gute Presse brauchte? Es ist ja Wahlkampf …
Ein sehr schöner Artikel, den die EUW genau so auch auf ihre Seite als Werbung für Ihren Kanditaden nutzen könnte.
Ehre wem Ehre … … da sind wir noch gar nicht drauf gekommen, was für ein riesiger Zufall das war, dass diese Ehrung pünktlich vor der Wahl stattgefunden hat … und dass es trotz all dem Wahlkampfstress der Bürgermeister es sich nicht hat nehmen lassen, alle 10 Preisträger persönlich zu würdigen (bei den Oskar-Verleihungen übernimmt das immer ein Pate).