Vorher: Konrad Wipp, Stefan Mair und Susanne Mair
Vom sparsam gefütterten “Dieselross”, von (un)geschickten Fahrradexperimenten, dem “Würsteltisch”, Diskussionen zwischen dem “Osligen” und dem “Assigen” erzählt Altbauer Stefan Mair vom Assenhauser Hof in Farchach im dritten Teil seiner “Dorfgeschichten und Dorfgesichter”. Bravourös las der Münchener Schauspieler Konrad Wipp in Lia Stöckls vollbesetztem Hollerhaus die Geschichten vor – und er hielt mit einer kurzen Pause wirklich bis halb elf durch -, während die Farchacher Saitenmusik die Geschichten umrahmte.
Applaus
Die – mal amüsanten, mal nachdenklichen – Geschichten drehen sich alle um das Leben in Farchach während der letzten hundert Jahre. Für schallendes Gelächter sorgte die Erzählung von einer Busreise im Jahr 1992 nach Prag – auf der der alte Assenhauser – Steffes Vater mit 93 Jahren – bei einer Rast in Karlsbad einfach auf einem “zauberhaften Sträßlein” davonmarschiert war und nicht mehr wiedergefunden wurde. Der Bus kehrte ohne ihn nach Farchach zurück (“Mir ham den Steffe nimmer hoambracht!” – so damals Herr Ücker). Der Assenhauser wurde unterdessen von einem tschechischen Autofahrer aufgelesen, der – des Deutschen nicht mächtig – den Alt-Steffe bei einer deutschen Frau in der Nähe absetzte. Diese fragte ihn, wo er denn herkomme. “Z’Farchach”, antwortete er. “Das liegt doch in Bayern – da wohnt meine Cousine Grit Jäger!” Und so bekam der alte Assenhauser Essen und Unterkunft, und nach Farchach wurde ein Telegramm geschickt, wo der Opa abzuholen sei …
Auf dem Hof
“Wenn ich Geschichten schreib, dann ist das, als würd ich Bilder mit dem Stift malen – und manchmal geht gar nichts, manchmal läuft’s einfach”, sagte der Steffe am Ende. Ein schöner Abend.