Der QUH-Adventskalender: das 19. Schildchen

Der Pelletweg in Kempfenhausen hat nichts mit dem nachwachsenden Brennstoff zu tun, sondern mit einer Villa, in der vielleicht die leibhaftige Isolde gezeugt wurde …

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Andreas Pellet war ein Starnberger Gastwirt und der dortige Posthalter. “Sie gingen noch zum “Pellet Mayer” und aßen”, heißt es noch in Oskar Maria Grafs “Das bayerische Dekameron” (“Der bestrafte Lurer”). Die Eröffnung der Eisenbahnlinie aus München (1854) hatte ihm einiges an Vermögen eingebracht und so war er einer der Ersten, die sich am Ostufer des Würmsees eine Villa errichteten, die hinaus auf den See schaute (die bäuerlichen Anwesen waren dem See zumeist abgewandt). Im Sommer 1864 mietete König Ludwig II. höchstpersönlich das Haus. Am 14. Mai des Jahres zog dort der von Ludwig verehrte Richard Wagner ein, der sich gerade in einer Schaffenskrise befand, die er dazu nutzte, seinem Freund, dem Dirigenten von Bülow auf dessen Hochzeitsreise die Frau (die spätere Cosima Wagner) auszuspannen und sie – womöglich in dieser Villa – zu schwängern. Richard und Cosima, die erst 6 Jahre später heirateten, nannten ihr Kind der Liebe Isolde. Isolde wurde an dem Tag geboren als der gehörnte Ehemann in München die erste Orchesterprobe zu Wagners Oper “Tristan und Isolde” leitete.

Die Pellet-Villa steht heute noch: sie befindet sich auf dem Gelände des Landschulheimes Kempfenhausen und dient den jeweiligen Direktoren als Dienstwohnsitz.

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