Sein Schreibtisch steht in Allmannshausen (Michael Krüger wird 70)

Zur Zeit ist Allmannshausen viel in den Schlagzeilen. Denn einer der in der Welt bekanntesten Bewohner dieses Ortes wird heute siebzig. Michael Krüger, 3 Wochen noch Chef (wie seit 20 Jahren) des Münchner Hanser-Verlages, der Präsident der Bayerischen Akademie der Künste, der Verleger, der weltweit wahrscheinlich die meisten Nobelpreisträger kennt und verlegt und in Allmannshausen seinen Schreibtisch stehen hat, feiert heute in München in “seinem” Verlag seinen 70. Geburtstag.


Michael Krüger, Verleger, Schriftsteller, Allmannshauser, noch nicht Rentner

Heute berichtet darüber die SZ ganzseitig auf “Seite drei” und beginnt ihre Eloge auf “Michel” Krüger natürlich in Allmannshausen: “Herr K. stand auf einer Anhöhe über einem oberbayerischen See und schaute hinunter auf eine Wiese, einen Wald und das Wasser dahinter. ‘Das ist sehr schön’, sagte sein Begleiter.” Am Wochenende hatte die FAZ groß von Krügers neuem Gedichtband “Umstellung der Zeit” geschwärmt und berichtet: “Mit einem Gedicht über seinen Schreibtisch in Allmannshausen setzt der Band ein.” Dieses Gedicht, mit dem Allmannshausen in die Welt der Literatur Eingang findet, geht so:

“Michael Krüger: MEIN SCHREIBTISCH IN ALLMANNSHAUSEN

Im Haus nebenan, wenn man den Hang hinauf geht,
hat Mussolinis Außenminister gelebt,
bevor man ihn nach Italien brachte und aufhängte.
Und ein Haus weiter Hitlers Lieblingsdichter
Hanns Johst, dem hier offenbar die Worte zuflogen.
Ich schaue auf Kühe, Eichhörnchen und Pferde,
bei offenem Fenster höre ich die ferne Autobahn.
Man wird nicht dazu angehalten,
den Menschen Gutes zu unterstellen.
Wenn die Sonne sinkt, sehe ich mich
im Fenster, aber natürlich können auch Spiegel irren.”

(© suhrkamp verlag)

Auch in anderen Gedichten (“Bei Münsing”, “Waldspaziergang”) des Bandes ist die Landschaft um Berg präsent. “Wenn man das alles kennt, liest sich das natürlich ganz anders”, verriet Michael Krüger der QUH, die das bestätigen und den Gedichtband “Umstellung der Zeit” nur empfehlen kann.

Die QUH gratuliert herzlich zum Geburtstag, bedauert nur ein bisschen, dass Michel in obigen Gedicht nicht die moderne Schreibweise “Qühe” gewählt hat und freut sich jetzt schon auf viele gemeinsame Stunden jenseits des Schreibtisches am Stammtisch im Graf-Stüberl.