Apropos Vatertag: Nachzutragen ist noch eine der eigenartigsten Gemeinderatsbeschlüsse, der letzten Jahre. Am letzten Wochenende wurden die Damen und Herren des Rates zu einem Ortstermin vor die Alte Schule in Aufkirchen gerufen.
Grund des verregneten Treffens: Architekt (Adldinger) und Bürgermeister (Monn) hatten sich über Wochen nicht auf eine Farbe für das denkmalgeschützte Objekt einigen können. Der Architekt wollte seinem denkmalschützerischem Auftrag erfüllen und das Gebäude in diesen Farben bemalen, die er bei den Bauarbeiten als Originalbemalung rekonstruieren hatte konnte:
Das Architektengelb (historisch)
Der Bürgermeister hingegen fürchtete bei einer Farbänderung offenbar erneute Proteste älterer Mitbürger, so wie er sie anlässlich der Kreiselgestaltung immer noch erleben muss. Er verweigerte energisch seine Zustimmung und forderte ein dunkleres Gelb, ähnlich der letzten Bemalung, die die Bevölkerung gewöhnt sei.
Das Bürgermeistergelb (populistisch)
Erkennen Sie den Unterschied? – Der Architekt erwiderte dem Bürgermeister, dass bei einer historischen Farbgestaltung definitiv die Machtbefugnisse eines Bürgermeisters beendet seien. Diese gehe ihn nichts an. Der Bürgermeister lenkte trotzdem nicht ein. Deshalb mußte nun der Gemeinderat über die Farbgestaltung entscheiden. Dieser staunte ob der geringen Unterschiede zwischen den beiden Farben nicht schecht über so viel Starrsinn … und schaffte es dann auch nicht, zu entscheiden. Unendschieden 7:7 endete die Abstimmung über die Farben, sodass dann doch allein die Stimme des Bürgermeisters den Ausschlag gab.
Auch in dieser Hinsicht bleibt also im Dorf (noch) alles beim Alten.