Und zum Schluss: Das Berger Experiment


“Nec temere, nec timide” (Weder verwegen noch furchtsam) lautet die Inschrift auf dem bayerischen Reichsschwert – Klaus Walterspiel als König Ludwig II.

Einen weiteren Kontrapunkt zum Vormittag setzte “Die Krone im Wasser” – so der Titel der Performance, die zum Abschluss des König-Ludwig-Festwochenendes im Berger Marstall aufgeführt wurde – um 18:45, dem Todeszeitpunkt von König Ludwig und Dr. Gudden.


Die Geburt: Sey mir willkommen, mein Enkel, dessen Name der meine; Tag und Stund der Geburt, sie mit mir du gemein

Die Performance behandelte in neun Szenen das Leben von König Ludwig – von der Geburt bis zum Aufbruch zum letzten Spaziergang mit Dr. Gudden. Bei der Inszenierung wirkten drei Elemente ineinander, die auf Wunsch des Berger Kulturvereins maßgeblich von Bergern gestaltet wurden.

So zeichnete für die Texte und die Schauspielszenen der Künstler Klaus Walterspiel verantwortlich – oben als König zu sehen.


Die Kleinsten

Die Choreographie für die kleinen und großen Tänzerinnen und Tänzer steuerte Aurelia Baumgartner bei, die in Kempfenhausen ihre Schule für zeitgenössischen Tanz leitet.


Japanischer Ausdruckstanz

Und Ulrike Adldinger, die Ideengeberin für die Kreiselkrone, beteiligte sich mit Butoh-Elementen, die von Münchner Laientänzerinnen – zur Musik von Stefan Lanius am Kontrabass – vorgeführt wurden.

“Ein Berger Experiment”, sagte Ulrike Adlinger nach dem Schlussapplaus von 172 Zuschauern (diesmal ist die Dichte noch höher: vier Gemeinderäte, zwei Bürgermeister – bei einer Überschneidung!). In mehreren Monaten wurde die Performance gemeinsam entwickelt.
Für das Projekt konnten zur Deckung der Kosten nicht wenige Sponsoren gewonnen werden: der Kulturverein Berg, die Kulturförderung des Landratsamts Starnberg, die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, die Bürgerstiftung der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg sowie das Landhotel Klostermaier in Icking.

Ein rührendes, einschlägiges Entrée bereitete den Performance-Gästen und Tagestouristen übrigens der liebevoll gestaltete König-Ludwig-Altar vor dem Berger Obdachlosenheim direkt neben dem Marstall.