Weder Wahlen noch Wahlkampf stand an; trotzdem fanden sich gut zwei Dutzend QUH-Mitglieder zur Parteiversammlung der QUH im Café Frühtau ein. Von der Asylproblematik bis zu den Laubbläsern reichte die Palette der diskutierten Themen. Außerdem stand eine Meinungsbildung zum Berger Rathaus an: Geschlossen sprachen sich die QUH Mitglieder bei einer Abstimmung dafür aus, dass sich die QUH dafür einsetzt, dass das neue Rathaus der Gemeinde im Ortsteil Berg gebaut werden soll. Mehr noch: bis auf ein Mitglied (das eine Renovierung des alten Rathauses befürwortete) stimmten alle QUH-Mitglieder für das sogenannte Kirchengrundstück, wo sich derzeit die ehemalige Zeltstadt befindet. Die Gemeinderatsarbeit der QUH wird sich natürlich nach diesem eindeutigen Votum richten.
Der QUH-Vorsitzende Jokl Kaske blickte auf das vergangene Jahr zurück
Zunächst der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden: Jokl Kaske, der aus privaten Gründen als Gemeinderat zurückgetreten war, erinnerte an die erfolgreichen Veranstaltungen der QUH: einen völlig überfüllten Themenabend zur Lage in Syrien http://quh-berg.de/engagement-und-buergersinn-1022505185/ oder das Konzert von Hundling, wo dann schon der eine oder andere Syrer im Marstall mittanzen konnte http://quh-berg.de/zusammen-tanzen-1022560950/ . Weitere Veranstaltungen zur Wasserkraft und zum bevorstehenden 50. Todestag von Oskar Maria Graf wurden angedacht. Besonders lobt er die größte Unternehmung des Jahres: die Neugestaltung des QUH-Blogs, die durch zahlreiche Spenden und durch die tatkräftige Unterstützung der Berger Firma Yearning möglich wurde.
Die vier QUH-Gemeinderäte referierten aus ihrer Sicht über die Gemeindepolitik. Der “neue” Gemeinderat Harald Kalinke lobte die sachliche Zusammenarbeit in der Gemeinde, wünschte sich allerdings – mit lobendem Blick auf den stets aufmüpfigen GR Andreas Ammer – noch etwas mehr kontroverse Diskussionen. Elke Grundmann erzählte von von der komplizierten Haushaltsplanung. Die 3. Bürgermeisterin Elke Link erzählte von ihrem Amt, das neben dem Überreichen von Blumensträußen auch Diskussionen und Denkarbeit (etwa in den Jour Fixe Treffen im Rathaus mit Bürgermeistern und Verwaltung) bedeutet: “Da kann man mehr mitgestalten als früher als Gemeinderat”.
Interessant waren auch die Ausführungen von Asylhelfer Peter Born, der über die neue Lage in den Containern berichtete. Der Asylhelferkreis stehe jetzt vor neuen Herausforderungen: Man müsste den Umgang mit den Bescheiden in den Asylverfahren lernen. Es gebe 4 unterschiedliche Bescheide, die alle unterschiedliche Probleme mit sich brächten:
- die Anerkennung als Asyllsuchender (bei Afghanen liege die bei ca. 50/50; bei Pakistanern höchstens bei 10%)
- die Anerkennnung als Flüchtling
- die Gewährung von subsidiärem Schutz
- die Duldung
Auch wenn mit Abschiebungen derzeit nicht zu rechnen sei: Selbst bei einer Anerkennung als Asylsuchender seien die sozialen Probleme enorm. Auch ein anerkannter Asylant aus Eritrea kann sich nicht unbedingt selbst ernähren. Er gilt für die Gemeinde sozusagen fortan als Obdachloser. Bei einer Ablehnung hingegen fielen die Asylsuchenden in ein existentielles und tiefes Loch; eine Situation, auf die man professionell vorbereitet sein muss. Deshalb sei die von der QUH vor Monaten geforderte und jetzt auch eingerichtete Stelle bei der Gemeinde sehr sinnvoll.
Das offizielle Danke-Bild der QUH in diesem Jahr mit: Elke Link (3. Bürgermeisterin), Carin C. Tietze (Vize-QUH-Vorsitzende), Elli Grundmann (GR), Jörn Kachelriess (Bloghoster), Jokl Kaske (Vorsitzender), Ute Pröttel (Kassenprüferin), André Weibrecht (Schriftführer), Petra Beck von Peccoz (Schatzmeisterin), Andreas Ammer & Harald Kalinke (GR) (Photo: HP Höck)