Auf der gestrigen Sitzung des Starnberger Stadtrates wurde bekannt, dass im nächsten Jahr auch in Percha Probebohrungen zur Nutzung der Geothermie stattfinden könnten.
Wie die QUH letzte Woche berichtete, werden bereits in gut sechs Wochen auch im Berger Gemeindegebiet die Messungen für die Möglichkeit der Nutzung der Geothermie beginnen. Wie sie es der QUH versprochen hat, hat die Fa. “Erdwärme Isar GmbH” im Internet einen Plan veröffentlicht, der das Messgebiet zeigt:
Untersuchungsgebiet der “Seismischen Messkampagne” (© Erdwärme Bayern; vgl.: http://www.erdwaerme-bayern.de/region-wolfratshausen.htm )
Die Firma, die bis September 2013 die Schürfrechte besitzt, teilt dazu mit: “Derzeit läuft dazu das Genehmigungsverfahren, an dem auch die Gemeinden beteiligt wurden.”
Allerdings verlief diese Beteiligung je nach Gemeinde unterschiedlich: Im Ickinger Gemeinderat durfte der Projektplaner Heiko Wilhelm schon im April das Vorhaben persönlich vorstellen. Er versprach – nach Zeitungsberichten – zur Information der Bürger “Veranstaltungen und Bürgersprechstunden” ( http://www.merkur-online.de/lokales/icking/geothermie-waerme-ickings-tiefen-2291853.html ). Auch im Münsinger Gemeinderat wurde das Projekt vorgestellt und positiv darüber abgestimmt. In Berg hingegen hat der Bürgermeister erst nach den QUH-Berichten den Gemeinderat und die Öffentlichkeit per Tischvorlage kommentarlos informiert. In Starnberg plant man gar eine Geothermie-Sondersitzung.
Was genau im August und September im Untersuchungsgebiet geschieht, schildert die Planungsfirma so: “Es werden immer drei Fahrzeuge im Konvoi unterwegs sein, die vorne und hinten durch Begleitfahrzeuge gesichert sind. Der Konvoi ist laut und benötigt viel Platz auf der Straße. Deshalb kann es zu kurzfristigen Lärm- und Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Die Fahrzeuge halten in regelmäßigen Abständen an, um die Messungen durchzuführen. Die dabei erzeugten Vibrationen sind für Mensch und Umwelt ungefährlich. Das Vibrieren ist nur in unmittelbarer Nähe der Fahrzeuge spürbar. Im normalen Messbetrieb ist der Konvoi nach wenigen Minuten vorbeigewandert.”
Wie die QUH bereits des öfteren bei Veranstaltungen dargelegt hat, sind in unserem Gebieten die Voraussetzungen für die Nutzung der Geothermie einzigartig gut. Für Berg selbst eignet sich – wegen der geringen Siedlungsdichte – ein Fernwärmeprojekt wohl derzeit nicht unbedingt.
Der Fokus für ein größeres Geothermieprojekt dürfte für die Firma eher auf Icking oder Wolfratshausen liegen. Allerdings machen solche Projekte vor den Gemeindegrenzen nicht halt. In Weilheim beispielsweise ärgert man sich etwas darüber, dass es nicht gelungen ist, das Projekt der Fa. “Erdwärme Bayern” auf dem Gebiet der Stadt unterzubringen. Dort wird das Kraftwerk nahe der Stadtgrenze in Wielenbach gebaut … aber damit Weilheim versorgt.