Nachberichtet: Prof. Kaufmann über das Bauen mit Holz

Hermann Kaufmann, österreichischer Architekt und Professor an der TU München, hielt auf Einladung der Berger SPD am 28. Mai einen Vortrag zum Thema “Nachhaltiges Bauen bei öffentlichen und privaten Gebäuden” im Katharina-von-Bora-Haus. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse, doch wir konnten leider nicht dabei sein. Daher veröffentlichen wir eine Zusammenfassung, die uns Gemeinde- und Kreisrätin Sissi Fuchsenberger zugeschickt hat.

Nachhaltiges Bauen mit Prof. Hermann Kaufmann

Die Gemeinde braucht ein neues Rathaus – da sind sich alle Gemeinderäte/innen einig und die meisten Bürger/innen auch. Doch wie soll es aussehen? Wie baut man im Zeichen des Klimawandels und endlicher Ressourcen? An die 60 Berger/innen, darunter viele Architekten und Baufachleute, ebenso BM Monn und GF Fiedler interessierten sich für die Ausführungen unseres Gastes Prof. Hermann Kaufmann (TUM), vielfach ausgezeichnet und im Landkreis bereits bestens bekannt. So baute er das Gymnasium in Diedorf, das sich die Kreisräte als Anregung für das neue Gymnasium Herrsching anschauten und brachte den Wörthseern seine Vorstellungen über den Geschosswohnungsbau näher.

Er entwickelte neue ästhetische Konzepte und erforschte, welchen Beitrag der biogene Baustoff Holz zur Ressourcenoptimierung des Bauwesens sowie zur Herstellung von gesunden Lebensumgebungen mit hohen architektonischen und baukulturellen Qualitäten liefern kann.
Aufgewachsen in einer Zimmererfamilie in Vorarlberg, kam er schon früh mit dem Baustoff Holz in Kontakt. Als CO2-neutraler Baustoff, so Prof. Kaufmann, sei Holz absolut konkurrenzlos. Wenn dann noch bei den Werkstoffen, wie Fugenmasse oder Farben und Verleimungen auf schadstoffarme Varianten geachtet werde, entsteht ein klimaneutraler Holzbau, geplant für 80-100 Jahre, in dem sich die Menschen wohlfühlen und der beim Rückbau ebenso klimaneutral bleiben wird.
Ein weiterer Vorteil ist die kurze Bauzeit. Wie beim Fertighausbau werden die einzelnen Module vorgefertigt und dann auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt.

 

Bgm. Monn mit Prof. Kaufmann

Prof. Kaufmann verwendet für seine Gebäude, von denen er uns einige interessante Exemplare zeigte (darunter auch Rathäuser), überwiegend Hölzer aus der Region Vorarlberg, z. B. Weißtanne und Esche.
Beim Thema Brandschutz gelten für Holzbauten die gleichen Standards wie für konventionelle Bauten.

Die Zuhörer/innen waren begeistert und forderten vom Bürgermeister vor Ort noch ein klares Bekenntnis für einen klimafreundlichen Holzbau ein. Der ließ sich jedoch noch nicht festlegen, schloss aber auch nichts aus.

Vielen Dank für den Gastbeitrag, Sissi! Sicherlich werden die Erkenntnisse des Abends auch in die Planung für den Rathausneubau einfließen.